Stolze Kulisse: Stuttgarts Opernhaus Foto: dpa

Bei der Diskussion um die Erweiterung der Stuttgarter Staatstheater liegt dem Verwaltungsrat ein neues Gutachten vor. Dieses zieht die Bebauung des Parkplatzes zwischen Landtag und Opernhaus sowie Flächen des Königin-Katharinen-Stifts in Betracht. Die CDU-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat hat die Vorschläge vom Tisch gewischt.

Stuttgart - Wie von den Stuttgarter Nachrichten berichtet, diskutiert der Verwaltungsrat der Staatstheater Stuttgart im Zuge der bereits überfälligen Sanierung des Stuttgarter Opernhauses auch eine umfassende Neuordnung des Staatstheaterkomplexes mit Opernhaus, Schauspielhaus und Kulissengebäude. Ein dem Verwaltungsrat vorgelegtes Gutachten schlägt hierzu Erweiterungsbauten in Richtung Landtag und in Richtung des angrenzenden Gymnasiums Königin-Katharinen-Stift vor. Für dieses Szenario werden Kosten von insgesamt 300 Millionen Euro veranschlagt.

Noch vor der eigentlichen Sachdiskussion meldet sich nun die CDU-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat zu Wort. Sie beantragt, dass „die bis dato erbrachten Prüfresultate alsbald zur öffentlichen Debatte im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt werden“. Ein sicher unstrittiger Vorschlag.

Die Zeilen davor aber haben es in sich. So heißt es in dem Antrag von Stuttgarts CDU-Fraktionschef Alexander Kotz, dass einer Erweiterung „grundsätzlich nichts entgegen zu sprechen“ scheine – aber lediglich, „was einen Anbau ans Kulissengebäude zur Konrad-Adenauer-Straße hin angeht“. „Eine Neubebauung des heutigen Parkplatzes zwischen dem Landtagsgebäude und dem Opernhaus ist dagegen unter städtebaulichen Gesichtspunkten als inakzeptabel einzustufen“, wischt Stuttgarts CDU die Diskussion vom Tisch.

Ein spätes Wundenlecken bezüglich eigener Niederlagen? Immerhin verweist Kotz: „Vor wenigen Jahren erst wurde diese Stelle für das Besucherzentrum des Landtags – das jetzt unterirdisch gebaut wird – in Erwägung gezogen, doch gerade unter diesem Aspekt des Städtebaus für unmöglich befunden.“

Und Kotz geht noch weiter: „Auch die Idee, am Königin-Katharinen-Stift Flächen für Erweiterungsbauten heranzuziehen, ist in Bezug auf zukünftige Nutzungen seitens der Schule sowie in Bezug auf städtebauliche Konsequenzen eigentlich zu verwerfen.“ In wunderbarem Politikerdeutsch warnt Stuttgarts CDU nun alle sich aktuell versammelnden Vordenker überdeutlich. Die Diskussion im Ausschuss für Umwelt und Technik im Stuttgarter Rathaus soll nämlich geführt werden, „um bei den verschiedenen Standortfragen bezüglich der Erweiterungsbauten keine Untersuchungsergebnisse zu erhalten, die aus bestimmten, insbesondere auch aus städtebaulichen Gründen möglicherweise nicht in die Realität umsetzbar sind“.