Die Ansicht von der Lorcher Straße: der Neubau (beige) schmiegt sich dreistöckig an das bestehende Hochhaus (weiß skizziert) des Landratsamtes. Die Gebäude werden über einen neuen, verglasten gemeinsamen Eingangsbereich verbunden. Foto: Drees & Sommer

Dem Baubeschluss für die Erweiterung des Landratsamtes scheint nichts mehr im Weg zu stehen. Im Ausschuss waren alle Fraktionen angetan von den überarbeiteten Plänen.

Göppingen - Nach fünf Jahren Planung wird die Erweiterung des Göppinger Landratsamts jetzt konkret: Am Freitag haben die Planer die Entwurfsplanung für den Anbau im Verwaltungsausschuss des Kreistags vorgestellt und viel Lob von den Fraktionen geerntet. Die Architekten hatten den Plan auf Wunsch einer Mehrheit des Göppinger Gremiums noch einmal überarbeitet. Die wichtigste Änderung: statt eines zweistöckigen Anbaus wird es nun ein dreigeschossiges Gebäude an der Südseite des bestehenden Verwaltungshochhauses geben. Die Kosten von 22,7 Millionen Euro bleiben dennoch gleich – zum einen durch Einsparungen, die sich bei der genaueren Planung ergeben haben, zum anderen, weil die Architekten einen Teil der vorab veranschlagten Summe für unvorhergesehene Ausgaben dafür verwendet haben. Entsprechend empfiehlt der Ausschuss dem Kreistag einstimmig, in der Sitzung in zwei Wochen dem Baubeschluss zuzustimmen.

Für das geplante Parkhaus ist noch kein Investor gefunden

Stimmt der Kreistag zu – wie zu erwarten ist –, werden die Planer noch in diesem Jahr den Großteil der Bauarbeiten ausschreiben. Dem aktuellen Zeitplan zufolge sollen die Bauarbeiten samt des Umzugs in den neuen Verwaltungstrakt bis Dezember 2019 über die Bühne gehen. Danach könnte dann die geplante Sanierung des bestehenden Hochhauses erfolgen, die weitere rund zwölf Millionen Euro kosten soll. Dabei wird unter anderem das Thema Brandschutz eine wichtige Rolle spielen. Außerdem soll gleichzeitig ein Parkhaus auf dem Gelände des Landratsamtes entstehen, um den Parkplatzmangel in dem Quartier zu entschärfen. Bisher hat das Bauamt allerdings noch keinen Investor gefunden, der dieses bauen und betreiben möchte. Zuerst, so berichtete der Bauamtleister Rainer Mittner, müsse der Baubeschluss für den Anbau gefällt werden und klar sein, wie viele Parkplätze genau benötigt würden und welchen Anteil davon der künftige Betreiber als Dauerparkplätze an das Landratsamt vermieten könne.

Hohe Planungssicherheit durch Mitarbeiterbeteiligung

Bei den Fraktionen kamen die überarbeiteten Pläne gut an. Besonders lobten sie die bereits von Landrat Edgar Wolff hervorgehobene gründliche Detailarbeit der Planer. Wie diese berichteten, sei schon jetzt klar welcher Mitarbeiter künftig an welchem Arbeitsplatz im Neubau sitzen wird. Auch die Materialien für die Büros und die Fassadengestaltung stehen bereits fest. Damit sei die Planungssicherheit besonders hoch, unerfreuliche Überraschungen bei der Entwicklung der weiteren Kosten würden so verhindert.

Der Uhinger Bürgermeister und CDU-Kreisrat Matthias Wittlinger lobte das bessere Kosten-/Nutzenverhältnis, das sich durch das zusätzliche 3. Stockwerk ergebe. Der Boller Bürgermeister und Freie-Wähler-Rat Rudi Bührle sprach von dem künftigen Landratsamt von einer Behörde der kurzen Wege. Die Herausforderung und die verlängerte Planungszeit durch die Umplanung mit dem 3. Stockwerk hätten sich gelohnt, stimmte auch die SPD-Fraktionschefin Susanne Widmaier zu. Und der Grünen-Kreisrat Hans Zeeb gab zu, dass seine Fraktion die Idee, ein 3. Obergeschoss zu bauen, zwar anfangs kritisiert habe, aber inzwischen eines Besseren belehrt worden sei. Die Genauigkeit und Transparenz der Pläne helfe zudem sehr weiter.

Mit den Erweiterungsplänen befindet sich der Kreis Göppingen in bester Gesellschaft. Auch viele andere Kreise müssen derzeit ihre Landratsämter erweitern oder größere Neubauten errichten, darunter etwa der Kreis Esslingen.