Die Kliniken Schmieder (rechts) erweitern auf der gegenüberliegenden Seite des Zufahrtsweges. Das zweite Gebäude soll Platz für 150 Betten haben. Foto: factum/Granville

Mit einer Standorterweiterung wollen die Kliniken Schmieder ihre Kapazität nahezu verdoppeln.

Gerlingen - Die Notwendigkeit zur Klinikerweiterung bestehe schon lange, sagt Wolfgang Vogt. „Der Bedarf steht unstrittig fest.“ Nun aber soll der Erweiterungsbau der Kliniken Schmieder auch tatsächlich realisiert werden. Das Mitglied der Kliniken-Geschäftsleitung gibt sich optimistisch. Schließlich ist der Bauantrag den Gerlinger Stadträten im Technischen Ausschuss vorgestellt worden. Die Kliniken wollen ein zusätzliches Gebäude errichten. Damit wird die Klinik um hundert Betten erweitert. Bisher verfügt sie in Gerlingen über 150 Plätze in der neurologischen Rehabilitation. Hier werden etwa Schlaganfallpatienten betreut.

Läuft im Genehmigungsverfahren alles nach Plan, kann Ende des Jahres mit dem Bau begonnen werden. Vogt rechnet mit einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren, wenngleich er dies auch einen ehrgeizigen Zeitplan nennt. Die Kliniken investieren ihm zufolge mehr als 20 Millionen Euro.

Wohnortnahe Versorgung

Mit dem Neubau könnten die Kliniken Schmieder den Patienten aus dem Großraum Stuttgart bei insgesamt deutlich steigenden Fallzahlen eine wohnortnahe Versorgung bieten. „Das erleichtert den Kontakt zu den Angehörigen und fördert insgesamt den Erfolg einer Rehabilitationsmaßnahme“, heißt es zudem in einer Mitteilung der Klinik.

Der viergeschossige Neubau wird an der Zufahrtsstraße, direkt gegenüber dem Bestandsgebäude gebaut. Laut der Klinik werden dort mehr als hundert qualifizierte Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Das Bestandsgebäude und der Neubau werden über einen unterirdischen Gang miteinander verbunden.

Das Baufeld befindet sich nahezu vollständig in der für die Kliniken bereits ausgewiesenen Sondernutzungsfläche. Der Eingriff in den Wald sei laut der Kliniken auf ein Minimum reduziert worden. Die Rodung des Walds war lange strittig gewesen. Ursprünglich war eine Fläche von 10 000 Quadratmetern zur Disposition gestanden. Wie groß die zu rodende Fläche nun sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Abstimmung mit der Forstbehörde laufe noch, sagt Wolfgang Vogt.

An der Kooperation soll sich nichts ändern

Nichts ändern soll sich an der modellhaften Kooperation der Kliniken Schmieder und dem unmittelbar daneben liegenden Robert-Bosch-Krankenhaus. Ihm sei kein zweiter Fall bekannt, in dem zwei Träger in zwei nebeneinander liegenden Häusern mit unterschiedlichen Leistungsbereichen in diesem Maße kooperierten, sagt Vogt.

„Wir verbauen uns nichts“ sagt Vogt mit Blick darauf, dass möglicherweise auch die zum Robert Bosch-Krankenhaus gehörende Klinik Schillerhöhe erweitert wird. Ausgangspunkt für die mögliche Erweiterung der Klinik Schillerhöhe sind Entwicklungen innerhalb des örtlichen Sportvereins. Deshalb wäre unter anderem dessen Flächen potenziell eine Erweiterungsfläche. Noch ist allerdings nichts entscheiden.

„Aktuell läuft noch das Wertermittlungsverfahren zu den Nachbargrundstücken, dies gilt es abzuwarten“, sagt Christine Bühler von der Klinik-Geschäftsleitung. „Parallel dazu entwickeln wir eine Gesamtkonzeption unserer Standorte.“ Die Kaufentscheidung werde abhängig sein von den Perspektiven der Standortentwicklung sowie der Preisvorstellung. Die Baupläne der Nachbarklinik begrüßt sie, zumal die bisher gemeinsam genutzte Infrastruktur berücksichtig werde. „Diese Kooperation soll auch fortgeführt werden“, bekräftigt sie.