Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt war gleich am ersten Wochenende gut besucht. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Die Weihnachtsmarkt-Saison ist eröffnet. Mit über 250 Buden lockt der Stuttgarter Weihnachtsmarkt schon am ersten Wochenende zahlreiche Besucher an.

Es weihnachtet in Stuttgart. Durch die Innenstadt erstrecken sich seit vergangenem Mittwoch 250 Buden, Imbisse und Schausteller. Bereits am ersten Wochenende zeigt sich: Die Vorfreude auf die Adventszeit ist groß. Menschenmassen drängen sich durch die Gassen und treffen sich auf einen Punsch oder Glühwein.

 

„Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute Angst vor Terror haben“

Trotz der ausgelassenen Stimmung bleibt Sicherheit ein wichtiges Thema. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnte kürzlich vor einer „hohen Bedrohungslage“. Grundsätzlich, so heißt es in einer Mitteilung, will die Stadt Stuttgart „an ihrem bewährten Sicherheitskonzept festhalten“. Das heißt: viel Polizei, feste Absperrungen und mobile Poller an verschiedenen Zufahrten. Letztere seien im vergangenen Jahr erst kurzfristig ergänzt worden, hätten sich aber bewährt.

Diese Maßnahmen scheinen die Besucher jedoch nicht zu verunsichern. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute Angst vor Terror haben“, erzählt ein Mitarbeiter von Rosis Himmelsküche am Rathausplatz. Vielmehr sehen die Menschen den Weihnachtsmarkt als einen Ort, um den Alltag für eine Weile hinter sich zu lassen. Der Andrang am Wochenende ist groß – „Also wir kriegen viele Würstchen weg“, erzählt der Verkäufer optimistisch, während er schon die Bratwurst für den nächsten Kunden routiniert ins Brötchen packt.

Dubai-Schokolade auch auf dem Weihnachtsmarkt beliebt

Es gibt kaum einen Imbiss-Stand, vor dem sich am Samstagabend keine Schlange bildet. Besonders beliebt ist die Dubai-Schokolade am Stand von „Chocolaterie Marie“ am Schlossplatz. Schon am frühen Abend ist die 100-Gramm Tafel ausverkauft. Der Pralinenstand ist bereits ein drittes Mal da, in diesem Jahr allerdings zum ersten Mal mit der begehrten Schokolade im Sortiment. Ist der Andrang größer als sonst? „Das macht schon was aus“, erzählt die Verkäuferin.

„Stuttgart ist schon besonders“

Eine junge Frau aus Darmstadt, die über das Wochenende eine Freundin in Stuttgart besucht, schwärmt von den liebevollen Details auf dem Markt, wie der große Nussknacker am Rathausplatz oder die ein oder andere Schneemaschine, die Kunstschnee vom Budendach pustet. „Stuttgart ist da schon besonders“, findet die 30-Jährige Hessin. Ihr Highlight auf dem Weihnachtsmarkt? „Die Feuerzangenbowle, das habe ich bei uns noch nicht entdeckt“.

Oberbürgermeister Frank Nopper hob in seiner Eröffnungsrede vergangenen Mittwoch die Einzigartigkeit des Stuttgarter Weihnachtsmarktes hervor: „Nach meiner Beobachtung gibt es keinen anderen Weihnachtsmarkt, der in einer solch glanzvollen Umgebung eröffnet wird wie der unsrige.“ Mit rund 250 Ständen und Attraktionen wie dem Riesenrad auf dem Schlossplatz zähle der Markt zu den größten und traditionsreichsten in Baden-Württemberg.

Stadt hofft auf mehr Besucher

Stuttgarts Veranstaltungsgesellschaft, in.Stuttgart, sieht im Weihnachtsmarkt einen wichtigen Ort der Gemeinschaft: „Gerade in einer Zeit, in der die Nachrichten von Herausforderungen und Unsicherheiten geprägt sind, ist der Stuttgarter Weihnachtsmarkt ein Ort, um einen Moment innezuhalten und die friedliche Adventsstimmung auf sich wirken zu lassen“. Mit der Verlängerung bis zum 23. Dezember hofft die Stadt, wieder mehr als drei Millionen Besucher anzulocken – das erste Wochenende war dafür bereits ein gelungener Auftakt.