Sojourner Truth, Susan B. Anthony und Elizabeth Cady Stanton (von links) ziehen in den Central Park. Unser Fotos zeigt das Modell der Bildhauerin Meredith Bergmann für das Frauen-Denkmal. Foto: AP/Michael Bergman

Im kommenden August wird drei Frauenrechtlerinnen ein Monument errichtet - 100 Jahre, nachdem Frauen das Wahlrecht in den USA bekamen. Der Weg dahin war lang.

New York - In New York wird eine Männerdomäne Geschichte: Die 23 Standbilder von Christoph Columbus, William Shakespeare, Alexander Hamilton und anderen berühmten Männern bekommen im nächsten Jahr Gesellschaft von drei Pionierinnen der Frauenrechtsbewegung – Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton und Sojourner Truth. Das beschloss die zuständige Stadtkommission am Montag. Das Monument soll im August 2020 eingeweiht werden.

„Diese Statue drückt die Kraft von Frauen aus, die zusammenarbeiten, um eine revolutionäre Veränderung in unserer Gesellschaft hervorzubringen“, sagte die Präsidentin des Monumental Women’s Statue Fund, Pam Elam, die mit ihrer Organisation für das erste Frauendenkmal im Central Park kämpfte. 2020 wird es 100 Jahre her sein, dass Frauen das Wahlrecht in den USA erhielten.

Alice im Wunderland? Realität statt Fiktion

Der Weg zum Denkmal für die Frauenrechtlerinnen war lang und weit. Vor sechs Jahren hieß es noch, im Central Park sei überhaupt kein Platz für Denkmäler mehr – weder für Männer noch Frauen, sagte die Vorsitzende es Bezirks Manhattan, Gale Brewer. „Wir haben uns das einfach nicht gefallen lassen.“

Den Verweis auf Standbilder fiktionaler weiblicher Figuren im Central Park wie Mother Goose und Alice im Wunderland ließ die Bewegung für ein Frauendenkmal nicht gelten. Eine Organisation mit dem Namen „She Built NYC“ („Sie hat New York City gebaut“) ermittelte in einer Umfrage, welcher Frau New Yorker ein Denkmal gesetzt sehen wollen. Die meisten Stimmen bekam Mutter Frances Cabrini, die erste Heilige der katholischen Kirche in Amerika. Sie wurde aber nicht ausgewählt. Bürgermeister Bill de Blasio, dessen Frau Chirlane McCray sich für die Heilige einsetzte, erklärte inzwischen, auch Cabrini werde wahrscheinlich noch ein Denkmal bekommen.

Auch bei den Frauenrechtlerinnen gab es zunächst keine Einigkeit. Früh gesetzt waren Anthony und Stanton. Kritiker fragten nach, warum keine afroamerikanische Frau einbezogen wurde. Das Konzept wurde geändert, Sojourner Truth, die 1827 der Sklaverei entkam, wurde aufgenommen. Bereits 1851 stellte Truth auf einer Versammlung der Frauenrechtsbewegung in Akron in einer als wegweisend geltenden Rede gegen Ausgrenzung die Frage: „Bin ich keine Frau?“

Das Denkmal für die drei Frauenrechtlerinnen entwirft eine Künstlerin: Die Bildhauerin Meredith Bergmann arbeitet derzeit im Auftrag der Stadt New York an dem Modell für die Skulptur, die im nächsten August zur Feier des 100. Geburtstag des Frauenrechts aufgestellt werden soll. Sie zeigt die drei Frauen gemeinsam debattierend um einen Tisch angeordnet.