Unübersehbar: Die Stadt weist auf großen tafeln auf den Feinstaubalarm hin. Foto: dpa

Etwa 225 .000 Pendler fahren täglich nach Stuttgart. Von Montag an sollen sie ihr Auto freiwillig stehen lassen – bis mindestens Mittwoch. Die Stadt hat den ersten Feinstaubalarm ausgelöst.

Stuttgart - Noch wird keiner bestraft, der sich nicht an die Aufforderung von OB Fritz Kuhn (Grüne) hält, für die Dauer des Feinstaubalarms auf Autos zu verzichten oder wie er zu Fuß zur Arbeit zu gehen.

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Seit Samstag verkünden auf den Einfallstraßen Schilder, dass Stuttgart zur Umweltzone werden soll. Die deutschlandweit einzigartige Aktion setzt auf freiwilliges Mitmachen. Ziel ist es, die Schadstoffe in der Luft zu verringern – vor allem im Talkessel sind die Feinstaubwerte seit Jahren höher, als von der Europäischen Union erlaubt. Kuhn hat am Sonntag an das „Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger“ appelliert und gleichzeitig klargemacht: Sollten bis Ende 2017 die Grenzwerte nicht erreicht werden, müsse es zu „verbindlichen Maßnahmen wie Fahrverboten“ kommen.

Besondere Angebote als Alternative

Das Carsharing-Unternehmen Car2go wird seine E-Fahrzeuge während des Feinstaubalarms zum halben Preis anbieten. Die Daimler-Tochter Moovel bietet über  eine App VVS-Tickets an, die ebenfalls nur die Hälfte kosten. Dagegen gibt es beim Verkehrs- und Tarifverbund keine Ermäßigungen, was in den sozialen Netzwerken auf Kritik stößt. Es werden aber Sonderlinien und längere Züge der S-Bahnen eingesetzt. Bis Sonntag war nicht geklärt, ob Pendler kostenlos auf dem Cannstatter Wasen parken können, um mit der Sonderlinie U 11 in die Stadt zu fahren.

Für die Initiative Neckartor ist der Feinstaubalarm eine „reine Scheinveranstaltung“. Solange man keine Konsequenzen für die Autofahrer vorgesehen habe, sei es „absurdes Schauspiel“.