Thorsten Englert arbeitet seit elf Jahren bei der Stadt Schorndorf. Foto: Gottfried Stoppel

Thorsten Englert ist als Erster Bürgermeister von Schorndorf gewählt worden. Auf ihn warten Herausforderungen, zumal er eventuell längere Zeit allein an der Rathausspitze steht.

Schorndorf - Mit einer so großen Zustimmung hat Thorsten Englert offenbar nicht gerechnet. Der neue Erste Bürgermeister von Schorndorf war sichtlich gerührt, nachdem 31 von 32 Stimmberechtigten des Gemeinderates ihn gewählt hatten. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis“, sagte der 48-Jährige, der sein Amt am 1. August antreten wird – wenn die Amtszeit des bisherigen Ersten Bürgermeisters Edgar Hemmerich endet. Mit dem Wechsel ändert sich die Struktur in der Stadtverwaltung: Es wird nur zwei statt bisher drei Dezernenten geben.

„Ich brenne für unsere Stadt, für unser Remstal, für die Aufgaben und Herausforderungen“, sagte Thorsten Englert zu Beginn seiner Rede, die durchzogen war von Bekenntnissen zur Daimlerstadt, die längst eine zweite Heimat geworden sei. „Ich möchte nicht nur Erster Bürgermeister werden, ich möchte Erster Bürgermeister in Schorndorf werden“, sagte der gelernte Diplom-Verwaltungswirt.

Finanzen als Markenkern von Thorsten Englert

Obwohl ihm klar sei, dass durch den womöglich demnächst anstehenden Weggang des Oberbürgermeisters eine schwierige Phase anstehe: „Auch wenn der erste Chefsessel eine Zeit lang unbesetzt bleibt, werde ich die laufenden Geschäfte fortsetzen, dafür sorgen, dass die Verwaltung gut geführt, die Stadt positiv repräsentiert und die Sitzungen erfolgreich geleitet werden“, sagte Englert. Wichtig sei ihm dabei stets eine Kommunalpolitik, bei dem der Mensch im Mittelpunkt stehe.

Vor elf Jahren ist Thorsten Englert als Stadtkämmerer nach Schorndorf gekommen. Von 2014 an war er zunächst Finanzdezernent und seit 2016 schließlich Bürgermeister: „Finanzen sind mein Markenkern“, sagte er am Donnerstag im Gemeinderat und stimmte das Gremium gleich darauf ein, dass die Stadt in den kommenden Jahren einen guten Wächter für die Stadtkasse brauche, weil das Geldverteilen noch schwerer werde.

Schorndorf soll vitale, innovative Stadt bleiben

Trotzdem umriss Thorsten Englert in seiner Rede einige seiner Schwerpunkte, mit denen er erreichen möchte, dass „Schorndorf eine vitale und innovative Stadt bleibt, seine starke Stellung im Remstal und in der Region Stuttgarter behauptet“. Eine Spitzenposition in der E-Verwaltung, ein Anschluss für jeden Haushalt ans Glasfasernetz bis 2030, der Neubau der Stadtbücherei, einen Umbau der Innenstadt, um den Aufenthalt im Freien für alle so attraktiv wie möglich zu machen, weitere bedarfsgerechte und bezahlbare Wohnungsangebote für Familien, ein ganztägiges Betreuungsangebot an Grundschulen, eine Stärkung der VHS und viele weitere Vorhaben gehören dazu.

„Ich würde meine neuen Aufgaben gerne mit Rückenwind starten“, betonte Englert. Nach den Rückmeldungen aus dem Gemeinderat war klar, dass er dies tatsächlich tun kann. „Wir freuen uns von Herzen auf die gute Zusammenarbeit“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hermann Beutel und mutmaßte ob der fehlenden Gegenkandidaten: „Vermutlich ist es als aussichtslos empfunden worden, sich gegen Sie zu bewerben.“