Zur erfolgreichen Wahl gab es den obligatorischen Blumenstrauß für Tobias Heizmann (r.) von OB Stefan Belz (l.) Foto: jps

Angesichts finanzieller Herausforderungen setzt Böblingen auf Kontinuität: Tobias Heizmann wurde mit breiter Mehrheit für eine weitere Amtszeit als Erster Bürgermeister wiedergewählt.

Der bisherige Erste Bürgermeister der Stadt Böblingen ist auch der zukünftige: In der Gemeinderatssitzung am 7. Oktober wurde Tobias Heizmann für eine weitere Amtszeit gewählt. Von sechs eingegangenen Bewerbungen war Heizmann der einzige Kandidat, der zu einer persönlichen Vorstellung eingeladen wurde, wie Hauptamtsleiter Achim Schröter vor der geheimen Wahl sagte. Bei der erhielt Tobias Heizmann 29 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und es gab eine Enthaltung.

 

Heizmann bedankte sich für die Wiederwahl und das entgegengebrachte Vertrauen. In seiner Vorstellungsrede betonte er, wie schnell seine erste Amtszeit vergangen sei. „Bei meiner Bewerbung vor acht Jahren war meine Frau mit unserem Sohn schwanger, heute ist er mit hierher gekommen“, sagte er in Richtung seiner Familie, die mit im Sitzungssaal saß.

Ausgeglichener Haushalt als Schwerpunkt

In seiner Rede umriss Heizmann die Schwerpunkte seiner bisherigen Amtszeit: ein ausgeglichener Haushalt, Quartiersarbeit, Kinderbetreuung und viele weitere Punkte. „All das wäre nicht möglich gewesen, ohne ein gut funktionierendes Team.“ Er hob die geringe Fluktuation und das gute Teamgefühl unter den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung hervor.

Die vergangenen Jahre seien von wirtschaftlichem Erfolg geprägt gewesen, was es ermöglicht habe, Rückstände abzubauen und etwa in die Zukunft der Schulen zu investieren. Besonders erwähnte er die Kita-Offensive, durch die seit 2018 gut 400 Kita-Plätze geschaffen wurden, weitere 300 sind in Vorplanung. Insgesamt seien 30 Millionen Euro in Kitas und über 100 Millionen Euro in Verwaltung und Schulen geflossen. Auch den Erwerb des Krankenhauses zur Umwandlung in einen Technologie- und Innovations-Campus hob er positiv hervor – auch wenn es die Stadt 40 Millionen Euro kostet.

Heizmann (r.) bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags zum Krankenhaus-Areal in Böblingen. Foto: Eibner-Pressefoto

Mit Blick auf die Zukunft warnte Heizmann jedoch, dass sich die komfortable finanzielle Situation der Stadt in ein Defizit wandeln dürfte. Nur dank der Rücklagen könne derzeit ein genehmigungsfähiger Haushalt aufgestellt werden. Trotz der Herausforderungen betonte er seine Motivation, Böblingen weiter voranzubringen, und verwies auf die Krisenfestigkeit der Stadt während der Ukraine-Krise und der Corona-Pandemie. Er lobte die wertschätzende Diskussionskultur im Gemeinderat und die fachliche Kompetenz des „Team Böblingen“.