Als „Output-Projekt“ findet im Jugendhaus Casa Nostra ein „Kulturgarten“ statt. Foto: red

In der Musikschule Böblingen findet derzeit ein Musikmanagement-Kurs statt. Im Jugendhaus Casa Nostra hat die Gruppe jetzt ein Konzert organisiert.

Musik als Beruf? Wer denkt, dass dazu nur Noten lesen, Lieder schreiben und ganz viel üben gehört, liegt weit daneben. Neben dem Musizieren gilt es viel zu organisieren. Diese Erfahrung machten zuletzt vier Jugendliche des Musikmanagement-Kurses „MUSIK21“, den die Musikschule Böblingen als Teil eines bundesweiten Pilotprojekts im Februar gestartet hat. Die angehenden Musikmanager haben als „Output“-Projekt vor einigen Tagen im Jugendhaus Casa Nostra erstmals einen „Böblinger Kulturgarten“ organisiert.

Über mehrere Wochen haben die Jugendlichen die Veranstaltung bis ins kleinste Detail geplant und vorbereitet. Spannende Künstler galt es hier ebenfalls auszusuchen und anzufragen. Sie wollten ein breites Spektrum abdecken, gleichzeitig Talenten der Musikschule Böblingen eine Bühne bieten wie auch Newcomern aus der Region. „Das Casa Nostra war uns ein erfahrener und offener Partner“, berichten sie.

Kursleiter David Hanke: „Ich bin sehr stolz!“

Der Aufwand hat sich gelohnt: Max Heiselmeyer, Gitarrenschüler der Musikschule Böblingen, bereitet sich derzeit auf die Aufnahmeprüfung vor und eröffnete mit klassischen Gitarrenwerken den Kulturgarten. Im Anschluss spielte das junge Jazztrio The Pines ein. Die Tübinger zeigten neben Eigenkompositionen viel Können und Musizierfreude bei der Interpretation junger Jazzkomponisten wie Jacob Collier. Krönender Abschluss war der dritte Act, der beim Publikum für lauten Jubel sorgte. Jazzsängerin Annika Franz mit Duopartner Bjarne Sitzmann ließen niemanden mehr stillstehen. Kurz zuvor hatten die beiden ihr Debüt im Stuttgarter Bix-Jazzclub gefeiert und auch hier schon gezeigt, dass man dieses Duo nicht aus den Augen verlieren sollte.

„Ich bin sehr stolz auf das Kulturgarten- Team! Grandios, was die Jugendlichen da auf die Beine gestellt haben“, zieht Musik21-Kursleiter David Hanke Bilanz . Die Jugendlichen hätten nicht nur gelernt, wie man auf Planänderungen reagieren muss und andere Probleme schnell und effizient löst. Sie seien zudem auf die Sozialarbeit des Jugendhauses aufmerksam geworden. „Der Kulturgarten war so eine tolle Idee. Danke an die Jugendlichen von Musik21, die die Initiative ergriffen und unser Casa Nostra so bereichert haben. Wir hoffen auf eine Wiederholung!“, sagt ein Mitglied des Jugendhaus-Teams.

Jugendliche lernen Respekt vor der Veranstaltungsarbeit

„Eine Veranstaltung zu organisieren ist wirklich keine einfache Sache und wir haben echt megaviel dabei gelernt! Wenn man allerdings sieht, was man damit bewirken kann, sieht, wie Menschen zusammenkommen, gemeinsam Musik und das gemeinschaftliche Erleben des Moments genießen, dann ist das Belohnung genug“, ist sich junge Kulturgarten-Team einig. „Wir haben großen Respekt und Bewunderung vor allen, die sich für Kultur einsetzen und Veranstaltungen organisieren“, fügen sie hinzu. Eine zweite Auflage des „Kulturgartens“ sei nicht ausgeschlossen.

Weitere Projekte des Musikmanagementkurses Musik21 der Böblinger Musikschule sind bereits in Vorbereitung. „Keep calm and listen to music – Musik gegen Stress” heißt es am 27. Mai um 15 Uhr auf der Wiese vor der „Motorworld“ auf dem Flugfeld. Unter dem Motto „Do it like the 20s“ sind für den 29. Mai Charleston-Tänze in der Wandelhalle am Oberen See geplant. Kooperationspartner ist die Tanzschule Bode.