Zwei Mieter im Gerber haben den Rückzug angetreten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Trotz der Schließung eines Schuhladens und eines Eiscafés im Gerber mahnt der Handelsverband vor voreiligen Schlüssen. Das Stuttgarter Einkaufszentrum sei noch nicht auf dem absteigenden Ast.

Stuttgart - Nach ersten Schließungen im Gerber warnt der baden-württembergische Handelsverband davor, das Stuttgarter Einkaufszentrum abzuschreiben. „Man sollte das Gerber jetzt nicht totreden“, sagte Geschäftsführerin Sabine Hagmann der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Es ist ganz normal, dass es Veränderungen gibt, nachdem ein Center aufgemacht hat.“

Zuvor war bekanntgeworden, dass ein Schuhladen und ein Eiscafé schließen müssen. „Natürlich gibt es in so einem Einkaufszentrum immer Mieter, die nicht zufrieden sind“, sagte Hagmann. Es gebe aber durchaus Händler im Gerber, deren Erwartungen nach eigenen Angaben bereits übertroffen worden seien.

Das Gerber war im Herbst 2014 mit mehr als 80 Läden eröffnet worden. Darunter sind neben Bekleidungsgeschäften auch Supermärkte und Imbissstände. Es liegt am Südende der Einkaufsmeile Königstraße.

Kurz darauf hatte in der Nähe des Hauptbahnhofs eine zweites Shopping-Center, das Milaneo, mit rund 200 Läden aufgemacht. Das Milaneo hatte zuletzt unter anderem wegen der Billig-Mode-Kette Primark großen Zulauf.

Noch sei ein „Gewinner“ im Stuttgarter Einzelhandel aber nicht absehbar, betonte Hagmann. „Ein bis zwei Jahre braucht man, bis man sagen kann, es funktioniert oder es funktioniert nicht.“ So mancher Einzelhändler auf der Königstraße hatte zum Start der Shopping-Tempel herbe Einbußen befürchtet. Zuletzt machten den Händlern die neuen Center nach Verbandsangaben keine größeren Probleme. Die Mode-Kette C&A schließt indes eine ihrer beiden Filialen auf der Königstraße - sie ist künftig zusätzlich im Milaneo vertreten.