Donald Trump bei seiner Pressekonferenz: Er bleibt sich treu. Foto: AP

Die erste Pressekonferenz von Donald Trump seit Juli 2016 hat alle Hoffnungen, dass sich Trump in einen besonnenen Staatsmann verwandeln könnte im Keim erstickt, kommentiert Damir Fras.

New York - Der Gegensatz könnte nicht größer sein. Gerade hat sich Barack Obama mit einer Rede von seinen Landsleuten verabschiedet und bewiesen, dass man kluge Sachen auch sagen kann, ohne Schaum vor dem Mund zu haben und sich selbst über den grünen Klee zu loben.

Dann kam allerdings Donald Trump, der Ende nächster Woche den Amtseid schwören wird. Er machte die Hoffnungen zunichte, dass dieser Redestil auch in Zukunft Bestandteil des politischen Diskurses in den USA sein wird. Leider ist das Gegenteil der Fall. Während seiner ersten Pressekonferenz seit Monaten hat sich der 70 Jahre alte Trump gebärdet und geäußert wie ein pubertierender Jugendlicher. Er wütete gegen Medien, die über Angelegenheiten berichten, die ihm nicht passen. Von Größe zeugt das nicht, sondern von Unbeherrschtheit vom Format einer beleidigten Leberwurst. Dann fielen Sätze wie: „Ich werde der größte Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott jemals erschaffen hat.“ Herrje. Was soll man dazu sagen?

Eines vielleicht: Wer noch Hoffnungen hatte, dass sich der pöbelnde Wahlkämpfer Trump in einen besonnenen Staatsmann verwandeln wird, der sollte diese Hoffnungen besser fahren lassen. Trump ist Trump. Er bleibt sich und seinem Stil treu, auch wenn das stillos ist.