Michael Dahm und Clemens Thüsing feiern fünf Jahre Esele Bier. Foto: /Simon Granville

Auf der ersten Hopfenkirbe in Asperg wird nicht nur das fünfjährige Jubiläum des Esele Biers gefeiert. Auch andere regionale Brauereien stellen sich vor. Die Veranstaltung dauert noch bis Sonntagabend.

Michael Dahm und Clemens Thüsing sind vermutlich das, was man ein Dreamteam nennt. „Jetzt ein Bier“, dachten sie sich beim Stadtjubiläum von Asperg 2019. Am Wochenende feiern sie das fünfjährige Jubiläum ihrer Esele Brauerei – die größte im Landkreis. Manchmal bleibt es eben nicht nur bei einer Idee.

 

Was Michael Dahm immer wieder überrascht: wie sehr die Geschmäcker bei Bier auseinander gehen. Foto: Simon Granville

Der alte Slogan der Brauindustrie „Bier braucht Heimat“ hat sie motiviert, heute jährlich 30 000 Liter Bier zu brauen. Die beiden Asperger wissen, dass der Satz auch andersherum gilt: „Auch die Heimat braucht ein Bier“, sagt Michael Dahm. Damals, als sie die ersten Liter brauten und die Leute in einer hundert Meter langen Schlange standen, um zwei der begehrten Sixpacks abzugreifen, haben sie noch nicht daran gedacht, dass heute gebürtige Asperger, aber auch Fremde auf dem Hof unweit des Rathauses stehen – der ein oder andere mit dem passenden Esele-Pullover. Die erste Hopfenkirbe kommt gut an, am verregneten Freitagabend drängten rund 250 Besucher in die Scheune, am Samstagnachmittag lassen sie sich die Sonne auf den Rücken scheinen, selbstverständlich bei einem Bier. Ein Esele und Pilzmaultaschen vom Restaurant Adler – es bräuchte wohl gar nicht mehr. Doch die zwei Asperger mögen die Idee vom lokalen Bier so gerne, dass sie auch andere Brauereien eingeladen haben. „Man nimmt sich ja nichts weg“, sagt Dahm.

Esele Gründer laden anderen regionale Brauereien ein

Gegenüber stehen Marvin und Tobi Velte, zwei Brüder, die seit 2020 ihr Felsenbergbräu, Hefeweizen und Helles, brauen. Es ist ihr erstes Fest außerhalb von Schwieberdingen und dem Markgröninger Schäferlauf. „Es ist schön, den Besuchern die Vielfalt von Bier zu zeigen“, sagt der 28-jährige Marvin Velte über das Konzept der Kirbe.

Marvin und Tobi Velte verkaufen Hefeweizen und Helles. Foto: Simon Granville

Weiter im Uhrzeigersinn haben Patrick Rombach und Oliver Krautter ihren Stand aufgebaut. Die zwei Sonderschullehrer und Gründer von „Sondersud“ brauen ein Mal im Monat rund 120 Liter Craftbier und schätzen an der Hopfenkirbe vor allem den Austausch. „Hier sagt man auch mal: Probier das Bier vom Nachbar“, sagt Rombach.

Patrick Rombach zapft bei der Hopfenkirbe frisch. Foto: Simon Granville

„Das zeigt, dass wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten“, sagt Vanessa Pantoudis, die in Ludwigsburg ihr Biergeschäft „hop around the world“ betreibt und ein paar Meter weiter steht. Neben ihrem eigenen Bier, das mit Hopfen aus Neuseeland gebraut wird, hat sie unter anderem ein Red Ale aus England und ein Stout aus Schottland dabei.

Internationales Bier gibt es bei Vanessa Pantoudis (links). Foto: Simon Granville

Das Esele Bier gibt es an diesem Wochenende nicht nur in der Flasche. Im Braten des Restaurants Adler, Kunde von Michael Dahm und Clemens Thüsing, steckt das Export, im Bierschaum das Pilz, in der Currysauce das Weizen.

An einer Biergarnitur im Hof sitzt eine Gruppe aus Asperg, die sich durchprobiert und gerade eine Esele vor sich hat. „Ich finde witzig, wie das ganze entstanden ist“, sagt Rudi Glowka. Dass sich das bewährt habe und es mittlerweile verschiedene Biere gebe, sei bewundernswert. Da zahle man im Handel gerne ein paar Euro mehr als für die Flasche der großen Stuttgarter Brauereien. Qualität hat ihren Preis und auf das eigene Asperger Bier „ist man stolz“, sagt auch Bürgermeister Christian Eiberger, der an der Idee zum Asperger Bier selbst beteiligt war.

Die Chancen stehen also gut, dass es nicht bei der einen Hopfenkirbe bleibt. Wenn es nach Dahm und Thüsing geht, ist es die erste von vielen. Wie viele abends vom Hof wanken, bei dieser Auswahl regionaler Biere? „Was in Asperg passiert, bleibt in Asperg“, sagt Thüsing lachend.

Hopfenkirbe

Veranstaltung
Die Hopfenkirbe findet in und vor der Scheune in der Königstraße 16/1 in Asperg statt. Am Sonntag verkaufen die Brauereien und der Adler noch von 11 bis 18 Uhr Bier und Speisen.

Bierverkauf
Michael Dahm und Clemens Thüsing verkaufen ihr Bier samstags in der Esele Halle in der Asperger Straße 3, beliefern 80 Prozent der Asperger Gastronomie und den Einzelhandel, beispielsweise den Rewe in Asperg.