Befreiungsschlag: Dortmund freut sich über den momentanen Spitzenplatz. Foto: dpa

Die Krise des Hamburger SV und Coach Bruno Labbadia verschärft sich. Nach der Niederlage in Freiburg erhält der Trainer keine Job-Garantie. Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt feiern hingegen.

Berlin - Nach der Niederlage beim Aufsteiger SC Freiburg muss HSV-Trainer Bruno Labbadia um seinen Job bangen. Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer verweigerte dem Chefcoach des Hamburger SV verbale Rückendeckung. Festtagstimmung dagegen herrschte bei Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt. 1899 Hoffenheim verpasste auch am vierten Spieltag den ersten Saisonsieg. Ein Rückblick auf die Bundesliga-Partien vom Dienstagabend:

Jobangst beim HSV

Die erstaunliche Joker-Seuche des Hamburger SV könnte Coach Bruno Labbadia seinen Job kosten. Acht seiner neun Gegentreffer in dieser Saison hat der HSV durch eingewechselte Spieler kassiert, das dürfte auch auf die taktische Ordnung des Trainers zurückfallen. Diesmal waren die Norddeutschen offenbar nicht auf Nils Petersen eingestellt, der nur 54 Sekunden nach seiner Einwechslung das 1:0-Siegtor für Freiburg schoss. Vier Tage zuvor hatte der HSV 0:4 gegen den anderen Aufsteiger aus Leipzig verloren. Nur ein Punkt aus vier Spielen, der FC Bayern als nächster Gegner - Labbadias Arbeitsplatz ist in akuter Gefahr.

Spitzenreiter Dortmund

Leipzig? War da was? Nur elf Tage nach dem bitteren 0:1 bei Aufsteiger RB Leipzig ist Dortmund da, wo es sich selber so gerne dauerhaft sehen möchte: an der Spitze der Bundesliga-Tabelle. Wenn auch definitiv nur bis Mittwochabend, wenn der FC Bayern oder Hertha BSC oder gar beide Konkurrenten vorbeiziehen werden. Das 5:1 beim VfL Wolfsburg war für den BVB nächster Höhepunkt einer Woche im Torrausch. 17 Treffer in sechs Tagen zeigen die Offensivkraft der Dortmunder. Die Worte von Doppel-Torschütze Pierre-Emerick Aubameyang dürfen durchaus als kleine Spitze Richtung München gewertet werden. „Wenn wir so weiter machen, kann uns niemand aufhalten.“

Remiskönige Hoffenheim

Vier Spiele sieglos, vier Spiele unbezwungen - der Saisonstart von 1899 Hoffenheim ist ein klarer Fall von Glas halbleer oder halbvoll? Vier Unentschieden in den ersten vier Partien, so etwas hatte in der Bundesliga zuletzt Hertha BSC vor zwölf Jahren vollbracht. Diesmal gaben die Hoffenheimer den ersten Punkte-Dreier erst in der Nachspielzeit aus der Hand. Darmstadt-Trainer Norbert Meier hatte ein glückliches Händchen, die eingewechselten Sandro Sirigu und Denys Oliinyk sorgten in Co-Produktion für das 1:1. „Ähnlich wie gegen Leipzig schlafen wir in der Nachspielzeit“, klagte Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann, der nun wohl einen Weckruf folgen lassen wird.

Abgezockte Frankfurter

Der Blick auf die Tabelle hat dem Beinahe-Absteiger der vergangenen Saison gut gefallen. Zumindest vorübergehend steht Eintracht Frankfurt mit neun Punkten aus vier Spielen auf Platz vier. Hinter Dortmund, den Bayern und Hertha BSC. Mit einer spielerisch wenig glanzvollen, aber taktisch abgezockten Leistung holten die Hessen einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg beim FC Ingolstadt. „Der Start tut uns gut, das hilft bei unserem Prozess“, sagte Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic nach den Toren von David Abraham (45.+2) und Bastian Oczipka (50.). „Die Mannschaft hat heute ein tolles Spiel gemacht und den Kampf angenommen“, sagte Trainer Niko Kovac.