So soll es hinter dem Museum künftig aussehen Foto: Hascher und Jehle/Visualisierung: Andreas Schmid

Die Abdeckung des Glasbands erfordert bis zu 1,85 Millionen Euro - Stadt ist unter Zeitdruck.

Stuttgart - Die Baumängel am Kleinen Schlossplatz und die Beschädigung des Glasbands durch Skater kommen die Stadt teurer zu stehen als gedacht. Das wurde am Dienstag im Rathaus klar, wo sich außerdem herausstelle, dass jetzt großer Zeitdruck besteht - doch im Entwurf des städtischen Haushaltsplans 2012/2013 ist noch kein Cent für das 1,85-Millionen-Euro-Projekt vorgesehen.

Im Mai hatte das städtische Hochbauamt grob geschätzt, man werde wohl 1,2 bis 1,4 Millionen Euro brauchen, um das Glasband auf dem Platz - genau über Ausstellungsräumen des Kunstmuseums - zu reparieren, mit Edelstahlplatten abzudecken und ein neues Konzept für die Beleuchtung des Platzes zu verwirklichen. Aus kleinen Glasquadraten in den Edelstahlplatten heraus sollen farbige Lichtstrahlen nach oben geschickt werden. Am Dienstag legte die Verwaltung genauere Zahlen vor.

Mehrkosten wegen Museumsdecke

Danach kostet die Erneuerung 1,22 Millionen Euro, zusätzlich sind nun aber 630.000 Euro im Gespräch. So viel werde es kosten, im Museum eine neue Decke zu installieren. Sie muss abklappbar sein, damit die Unterseite des Glasbands zugänglich bleibt. Nach unten muss sie eine Beleuchtung für das Museum enthalten, weil künftig kein Tageslicht mehr in die Museumsröhre fallen wird - was die Museumsleiterin im Gegensatz zu ihrem Vorvorgänger wünscht.

Eine Alternative zu dem Vorhaben gebe es nicht wirklich, meinten die Stadträte. Sonst müssten schon im Frühjahr einzelne kaputte Glaselemente zum Preis von je 18.000 Euro mit Montage ausgetauscht werden. 50 gibt es insgesamt. Mit Schäden wäre bald wieder zu rechnen.

Die Schließung des bisherigen Oberlichts mit Betonteilen wäre, wie der Bauingenieur Werner Sobek der Stadt vorhersagte, aus statischen und anderen bautechnischen Gründen nicht billiger als der Plan mit Edelstahl. Deshalb, meinte Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau, lohne sich ein Streit mit den Museumsarchitekten Hascher und Jehle nicht, die auf ihr Urheberrecht pochen und die Betonfüllung nicht hinnehmen würden. Das Liegenschaftsamt, sagte Thürnau, müsse nun einen Weg suchen, wie das Projekt noch in den Haushaltsplan aufgenommen werden könne. Früher habe er genauere Zahlen einfach nicht liefern können.