Nicole Pilu am Freitagvormittag kurz vor der Eröffnung der Markthalle. Foto: Julian Rettig

Kaffeespezialitäten, Gemüse, Obst und Feinkost: Am Waiblinger Marktplatz hat am Freitag die Markthalle eröffnet. Noch sind aber nicht alle Stände vergeben.

Die knallrote Siebträgermaschine hat schon ihren Platz in der neuen Markthalle in Waiblingen gefunden: Gleich beim Eingang versorgt der Waiblinger Sebastiano Pilu mit seinem Team künftig Kaffeefans mit ganzen Bohnen und gemahlenem Kaffee aus seiner kleinen Rösterei in der Ortschaft Hegnach. Aber natürlich werden im sanierten Fachwerkhaus am Marktplatz auch fachmännisch zubereiteter Espresso und andere Kaffeespezialitäten serviert.

 

Waiblinger Kaffeerösterei Pilu mischt mit

Sebastiano Pilu hat 2018 seinen ersten Laden in Waiblingen eröffnet, inzwischen ist er auch in Ludwigsburg aktiv. Foto: Simon Granville

Am Freitagvormittag, wenige Stunden vor der Eröffnung am Nachmittag, ist in der Markthalle noch einiges zu tun und einzuräumen – auch schräg gegenüber, wo Marisa Bongiovanni-Schlak die Kundschaft mit italienischer Feinkost, Eis und einem täglichen Mittagstisch versorgen wird. Anders als ursprünglich geplant, kümmert sich die Waiblingerin, unterstützt von ihrer Familie, auch um eines der Zugpferde des neuen Einkaufsortes – den Verkaufsstand für frisches Obst und Gemüse. Dessen ursprüngliche Betreiberin Deniz Sever hatte sich vor einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen aus dem Projekt zurückgezogen.

Zuvor war schon die Remstalkellerei als Mieterin ausgestiegen. Als Ersatz fanden die Eigentümer Gabriele und Ullrich Villinger die Stuttgarter Denis Tomay und August Bohn, die in der Markthalle die Bar 885 Waiblingen einrichten wollten. In der Bar, deren Name auf die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Waiblingen im Jahr 885 anspielte, wollten die beiden Männer hochwertige Weine von lokalen Winzern, Spitzenweine von Erzeugern außerhalb der Region sowie Sekt anbieten. Die Bar wäre für Denis Tomay ein zweites Standbein in der Markthalle gewesen: Zum Projekt war er eigentlich als Betreiber des Stands der Strudelmanufaktur Poushe gekommen. Weil die Nachfolge nach seinem Ausstieg vor einigen Wochen noch nicht geklärt ist, wird die Markthalle mit ihren 300 Quadratmetern Fläche nun zunächst nur teilweise von Händlern bespielt.

Zehn Monate bis zur Baugenehmigung

Das Projekt Markthalle Waiblingen in dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert hatten die Eigentümer im Mai 2023 mit der Einreichung des Baugesuchs gestartet. Dass die Stadt die Genehmigung erst zehn Monate später erteilte, verursachte einigen Frust. Weil das Landratsamt Umkleidemöglichkeiten und eine Dusche für die Beschäftigten forderte, musste in der Markthalle auch noch umgeplant werden.

Die Markthalle in der Langen Straße 30 in Waiblingen ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 14 Uhr.