Wer die Treppen des Turms erklimmt, wird belohnt. Foto: Lichtgut - Oliver Willikonsky

Seit Freitag ist der Bismarckturm geöffnet. Bis Ende Oktober bietet er an Wochenenden wieder ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama Stuttgarts.

Stuttgart - Zwei Stunden nach der Eröffnung am Karfreitag um 11 Uhr war die Aussichtsplattform des Bismarckturms zum ersten Mal fast voll. Pärchen, Familien, Wanderer und Fahrradausflügler kletterten die 102 Stufen empor, um den 360-Grad-Rundumblick über die Landeshauptstadt zu genießen. „Wir machen eine Stäffelestour und hatten insgeheim schon gehofft, dass der Turm offen ist“, sagte ein Mann, der mit seiner Frau und einem befreundeten Pärchen unterwegs war. „Es hat sich gelohnt“, fügte er hinzu.

Samstags von 15 bis 19 und sonntags von 11 bis 19 Uhr haben Besucher nun wieder bis Ende Oktober Zutritt zum 20 Meter hohen Stubensandstein-Bau im Stuttgarter Norden. Die Aussicht ist beeindruckend – sie reicht von Stuttgarter Wohnhäusern in nächster Nähe bis hin zum 75 Kilometer entfernten Katzenbuckel im Odenwald. „Die armen Leute, die da unten wohnen – denen kann man richtig auf den Balkon schauen“, sagte eine Tochter zu ihrer Mutter. Deren Interesse hielt sich jedoch in Grenzen: „Mach mal ein Rundum-Foto“, forderte sie ihre Tochter auf.

1904 wurde der Turm eingeweiht

Es sollte nicht das einzige Mal sein, dass am Freitag Smartphones gezückt wurden, um ein sogenanntes Panorama-Foto zu machen. Denn darauf gibt es viel zu sehen. Der Blick vom Bismarckturm fällt auf viele bekannte Bauten der Stadt – wie das Rathaus, die Liederhalle oder die Stiftskirche. Am nördlichen Horizont sind unter anderem Eselsberg, Wunnenstein und Juxkopf zu erkennen. „Das da rechts müsste das Ingersheimer Windrad sein“, erklärte ein in die Ferne blickender Vater seinem Sohn.

5000 Besucher kämen pro Saison, sagt Hans-Christian Wieder vom Bürgerverein Killesberg und Umgebung e. V., der sich um die Bewirtung der Gäste des 1904 eingeweihten Turms kümmert. Für Hans-Christian Wieder besteht kein Zweifel daran, dass es sich um den schönsten Aussichtspunkt in Stuttgart handelt. „Er ist ganz nah an der Stadt dran“, so Wieder, anders als der Fernsehturm oder der Aussichtsturm im Höhenpark Killesberg. Auf dem Bismarckturm sei man mitten in Stuttgart, genieße gleichzeitig aber einen Ringsumblick, der weit in die Ferne reiche. Einen Euro zahlen Erwachsene, Familien zwei, für Kinder bis 14 Jahren ist der Eintritt frei.