Frank Mayer pflückt Kirschen bei Herrenberg-Mönchberg. Foto: factum/Granville

Die Süßkirschenernte im Kreis Böblingen fällt in diesem Jahr üppig aus. Das liegt auch am warmen Frühjahr.

Böblingen - Auf den Streuobstwiesen im Kreis läuft die Süßkirschenernte auf Hochtouren. Besonders am Schönbuchtrauf rund um Herrenberg-Kayh, Mönchberg und Gültstein klettern derzeit viele Pflücker mit Hilfe von Holzleitern in die Kronen der Kirschbäume, um die süßen, roten Früchte einzusammeln. Frank Mayer beispielsweise war am Mittwoch bei Mönchberg fleißig bei der Arbeit.

Die Obst-Ausbeute sei in diesem Jahr überdurchschnittlich gut, berichtet das Böblinger Landratsamt. Das liege auch am Frühlingswetter. „Die Blütezeit begann in diesem Jahr durch den warmen April früh und verlief frostfrei“, erklärt der Obst- und Gartenbau-Fachberater Manfred Nuber. Im vergangenen Jahr hatte ein Kälteeinbruch mit strengem Nachtfrost im April massive Ausfälle bei der Obsternte zur Folge. Nuber hatte im vergangenen August beispielsweise von einem 70-prozentigen Rückgang der sonst üblichen Zwetschgenernte gesprochen.

Preise für Kirschen

Dies blieb in diesem Jahr aus. „Anfang Mai machte den Anbauern zwar noch die Trockenheit Sorgen, aber Ende Mai und Anfang Juni brachten starke und lang anhaltende Gewitter die erhofften Niederschläge“, sagt Nuber. Pünktlich zum Beginn der Erntezeit habe sich dann sonniges und trockenes Wetter eingestellt. „Einerseits kommt es so nicht zum gefürchteten Aufplatzen der Früchte, andererseits bildet die milde Sonne nochmals viel Süße und Aroma in den Früchten.“

Die Kirschen werden im Kreis vorwiegend direkt ab Hof oder auf den zahlreichen Wochenmärkten verkauft. Nur im Hauptanbaugebiet nahe Herrenberg würden sie in kleinerem Maße auch über den Großhandel vertrieben, berichtet das Landratsamt. In diesem Jahr würden etwa 3,50 Euro bis 4,50 Euro je Kilogramm Kirschen verlangt. Besonders große Früchte könnten teilweise ein wenig teurer sein.

Wer Kirschen von den heimischen Streuobstwiesen kaufen möchte, der könne sich in Kayh, Mönchberg oder Gültstein nach Verkaufsstellen umhören, rät das Amt. Manche Obstbauern böten nach Absprache auch die Möglichkeit zum Selbstpflücken an.