Der Würth-Sohn lebt im „Hofgut Sassen“, einer Wohngemeinschaft für Behinderte. Foto: dpa

Vor zwei Jahren wurde ein Spross der Unternehmerfamilie Würth entführt und später wieder freigelassen. Die Tätersuche wurde am Mittwoch erneut übers Fernsehen ausgestrahlt – nun soll es weitere vielversprechende Hinweise geben.

Schlitz - Nach der erneut übers Fernsehen ausgestrahlten Tätersuche haben die Ermittler bislang rund 50 Hinweise zum Fall des 2015 entführten Milliardärssohns Würth bekommen. „Wir rechnen noch mit weiteren Tipps. Aber es sind auch schon vielversprechende Hinweise dabei, die wir überprüfen werden“, sagte Christian Stahl vom Polizeipräsidium Osthessen am Donnerstag in Fulda.

Am Mittwochabend wurden neue Erkenntnisse zu dem Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gezeigt. Thomas Hauburger von der Staatsanwaltschaft Gießen sagte, dass ein Telefonanruf des Kidnappers erneut untersucht worden sei. Dadurch sei eine Stimmanalyse entstanden, zudem sei ein Bewegungsbild erstellt worden.

Der Täter soll zwischen 40 und 52 Jahre alt sein

Der vermutlich aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Mann spreche mit deutlichem Akzent. Den Erkenntnissen nach habe er Deutsch im Rhein-Main-Gebiet gelernt. Man könne davon ausgehen, dass er dort gelebt oder gearbeitet habe. Laut der Analyse dürfte der Täter zwischen 40 und 52 Jahre alt sein. Wahrscheinlich stamme er aus dem Grenzgebiet zwischen Serbien und Montenegro.

Der behinderte Sohn des baden-württembergischen Schrauben-Milliardärs Reinhold Würth war am 17. Juni 2015 im hessischen Schlitz gekidnappt worden. Der damals 50-Jährige lebte dort in einer integrativen Wohngemeinschaft. Einen Tag später wurde er in einem Wald bei Würzburg unversehrt an einen Baum gekettet gefunden.