Was darf man während der Schwangerschaft nicht essen? Foto: Prostock-studio/Shutterstock

Eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft trägt nicht nur dazu bei, das Wohlbefinden der Mutter zu fördern, sondern auch die Entwicklung des Fötus zu unterstützen. Wir haben für Sie zusammengefasst, welche Lebensmittel Sie während der Schwangerschaft meiden sollten und welche Vitamine besonders wichtig sind.

Was darf man während einer Schwangerschaft nicht essen?

Während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bestimmte Lebensmittel zu vermeiden, um das Risiko von Komplikationen zu verringern und die Gesundheit von Mutter und Kind zu fördern. Auf folgende Lebensmittel sollten Sie während einer Schwangerschaft sicherheitshalber verzichten:

  • Rohe oder halbgare Eier
  • Rohe oder ungekochte Meeresfrüchte und Fisch mit hohem Quecksilbergehalt (z.B. Thunfisch, Schwertfisch, Hai)
  • Rohes Fleisch oder ungekochte Wurstwaren, wie z.B. Mettwurst oder roher Schinken
  • Weichkäse, der aus Rohmilch hergestellt wird, wie z.B. Brie, Camembert oder Feta
  • Rohes oder ungekochtes Gemüse, das mit Parasiten oder Bakterien kontaminiert sein kann, wie z.B. Keimsprossen
  • Unpasteurisierte Milch oder Milchprodukte, wie z.B. Rohmilch, Rohmilchkäse oder Rohmilcheis
  • Alkohol und koffeinhaltige Getränke in großen Mengen

Experten empfehlen außerdem, den Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln und zuckerhaltigen Getränken zu begrenzen und sich auf nahrhafte Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein zu konzentrieren. Achten Sie außerdem darauf, ausreichend Wasser zu trinken und sich genügend zu bewegen, sofern keine anderen gesundheitlichen Gründe dagegensprechen.

Welche Vitamine sind während der Schwangerschaft besonders wichtig?

Folsäure: Frauen sollten bereits während der Kinderplanung sowie während des ersten Trimesters mindestens 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag zu sich nehmen. Folsäure oder Folsäurepräparate helfen, Neuralrohrdefekte beim Ungeborenen zu verhindern. Das sind Geburtsfehler, bei denen das Gehirn, das Rückenmark oder die umgebende Membran nicht richtig geschlossen werden, z.B. bei Spina Bifida und Anenzephalie.

Eisen: Eisen ist ein wichtiger Nährstoff, der (auch) während der Schwangerschaft benötigt wird, um die roten Blutkörperchen zu produzieren und Sauerstoff durch den Körper zu transportieren. Frauen benötigen während der Schwangerschaft mehr Eisen als sonst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren etwa 30 mg Eisen pro Tag aufzunehmen. Eisen ist beispielsweise in rotem Fleisch (durchgebraten!), Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten sowie vielen Gemüse- und Salatsorten enthalten.

Vitamin D: Vitamin D ist unter anderem wichtig für die Knochengesundheit und das Immunsystem. Während der Schwangerschaft kann eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung außerdem helfen, das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Infektionen zu reduzieren.

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Außerdem sollten Schwangere darauf achten, ausreichend Magnesium, Kalzium, Jod sowie diverse B-Vitamine zu sich zu nehmen. Welche Vitamine für Sie speziell wichtig sind und ob Sie Ihren Vitaminspiegel mit Vitaminpräparaten unterstützen sollten, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mit einem einfachen Bluttest herausfinden.

Darf man während der Schwangerschaft Kaffee und Cola trinken?

Den Konsum von Koffein sollten Sie in der Schwangerschaft begrenzen. Dazu gehören neben Kaffee auch Cola und Tee sowie andere koffeinhaltige Getränke. Die Europäische Gesellschaft für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, den täglichen Konsum auf etwa 200 mg Koffein oder weniger zu beschränken.

Studien haben gezeigt, dass Koffein nicht nur für die Mutter, sondern auch für den Fötus ein „Muntermacher“ ist. Allerdings kann das Ungeborene das Koffein noch nicht richtig verstoffwechseln – das Koffein bleibt im Blut und das Kind wird unruhig. Insbesondere zum Ende der Schwangerschaft können werdende Mütter dies auch spüren!

Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass regelmäßiger Koffeinkonsum das Geburtsgewicht des Kindes reduziert. Darüber hinaus kann Koffein die Aufnahme von Eisen im Körper hemmen, was insbesondere bei schwangeren Frauen ein Problem sein kann.

Greifen Sie in der Schwangerschaft daher lieber häufiger mal zu koffeinfreien Alternativen. Früchte- und Kräutertees sind in der Regel unbedenklich, ebenso wie koffeinfreier Kaffee, Getreidekaffee oder Alternativen wie Chai Latte.

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Auf Energy Drinks sollten Sie während der Schwangerschaft komplett verzichten. Denn neben Koffein enthalten diese Drinks auch Inhaltsstoffe wie Taurin und Glucuronolacton, deren Auswirkungen auf ungeborene Kinder noch nicht geklärt sind.

Parmesan, Camembert & Co: Welcher Käse ist in der Schwangerschaft verboten?

Prinzipiell spricht nichts gegen den Verzehr von Käse in der Schwangerschaft. Doch bei einigen wenigen Käsesorten ist Vorsicht geboten. Denn bei Rohmilchkäsen besteht ein höheres Risiko von Salmonellen, Listerien, E. coli oder Tuberkulosebakterien. Der Grund: Die Milch wird maximal auf 40°C erhitzt und die Bakterien daher nicht komplett abgetötet.

Verzichten Sie während der Schwangerschaft vorsichtshalber auf:

  • Weich-/ Rohmilchkäse, z.B. Brie und Camembert
  • Weichkäse mit Rotschmiere, z.B. Munster, St. Albray und Limburger
  • Schimmelkäse wie z.B. Gorgonzola, Roquefort oder Stilton
  • Sauermilchkäse, z.B. Harzer Rolle, Handkäse oder Korbkäse
  • Ziegenkäse aus Rohmilch

Auch Frischkäse sowie eingelegten Käse wie Feta, Mozzarella und Schafskäse aus offenen Gefäßen sollten Sie während der Schwangerschaft meiden. Gegen abgepackten Frischkäse, Feta & Co aus dem Supermarkt ist in der Regel jedoch nichts einzuwenden.

Eine Ausnahme bildet Hartkäse, der aus Rohmilch hergestellt wurde, wie zum Beispiel Parmesan und Allgäuer Emmentaler.

Achten Sie beim Käse-Kauf darauf, dass es sich um Käse aus pasteurisierter oder ultrahocherhitzter Milch handelt. Aber auch in diesem Fall sollten Sie die Rinde eines Käses nicht mitessen, weil sich dort ebenfalls Bakterien ansammeln können.

Ist Ingwer in der Schwangerschaft schädlich?

Ingwer wird häufig als natürliche Behandlungsmethode für morgendliche Übelkeit während der Schwangerschaft empfohlen. In der Tat gibt es einige Studien, die darauf hindeuten, dass Ingwer bei der Linderung von Übelkeit und Erbrechen helfen kann. Überbrühen Sie dafür einfach einige Scheiben frischen Ingwer (ca. 5g) mit heißem Wasser und lassen Sie dies gut durchziehen. Alternativ können Sie natürlich auch zu Ingwerteebeuteln aus dem Supermarkt greifen. Eine Tasse am Tag ist ausreichend.

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Es gibt jedoch auch Bedenken, dass zu viel Ingwer während der Schwangerschaft schädlich sein kann. Es gibt Hinweise darauf, dass Ingwer die Blutgerinnung hemmen kann. Deshalb sollten Frauen, die eine Gerinnungsstörung haben, bei denen Blutungen in der Schwangerschaft auftreten oder die ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten haben, Ingwer nur in geringen Maßen konsumieren. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit einem Arzt oder einer Ärztin.

Dürfen Schwangere Thunfisch essen?

Schwangere Frauen sollten beim Verzehr von Thunfisch vorsichtig sein. Thunfisch enthält hohe Konzentrationen von Quecksilber, einem Schwermetall, das bei übermäßigem Verzehr schädlich sein kann. Quecksilber kann das Nervensystem des sich entwickelnden Fötus schädigen und zu Entwicklungsstörungen führen.

Aus diesem Grund sollten schwangere Frauen den Verzehr von Thunfisch einschränken oder sogar ganz vermeiden. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) empfiehlt nicht mehr als 170 Gramm Thunfisch pro Woche zu verzehren.Greifen Sie stattdessen zu Fisch mit niedrigeren Quecksilberkonzentrationen, wie zum Beispiel Lachs, Forelle oder Garnelen.

Zimt in der Schwangerschaft: Ja oder Nein?

Die Verwendung von Zimt in kleinen Mengen beim Kochen oder Backen gilt auch während der Schwangerschaft als unproblematisch. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel oder in hohen Dosen, da dies zu Komplikationen führen kann. Studien haben gezeigt, dass hohe Dosen von Zimt zu Gebärmutterkontraktionen und vorzeitigen Wehen führen können. Es wird auch vermutet, dass Zimt in hohen Dosen den Blutzucker senken und somit den Blutzuckerspiegel des Fötus beeinflussen kann.

Daher wird empfohlen, Zimt während der Schwangerschaft in Maßen zu konsumieren und auf die Verwendung von Zimtpräparaten oder hohen Dosen von Zimt zu verzichten. Hin und wieder eine Zimtschnecke zu naschen, Milchreis mit Zimt zu essen oder einen Gewürztee mit Zimt zu trinken ist jedoch vollkommen in Ordnung. Wenn Sie Bedenken haben oder sich unsicher sind, ob oder wie viel Zimt Sie essen können, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Quark und Joghurt in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?

Quark und Joghurt sind in der Regel sicher und gesund für schwangere Frauen, solange sie aus pasteurisierter Milch hergestellt werden. Pasteurisierte Milch wird durch Erhitzen auf eine ausreichend hohe Temperatur behandelt, um Bakterien wie Listeria, Salmonellen und E. coli abzutöten.

Es wird jedoch empfohlen, auf Rohmilchprodukte oder solche, die aus Rohmilch hergestellt werden, zu verzichten. Rohmilchprodukte können Listeria-Bakterien enthalten, die eine Infektion verursachen können, die schwerwiegende Folgen für die Schwangere und das ungeborene Kind haben können.

Ernährung während der Schwangerschaft: Im Überblick

Während der Schwangerschaft gibt es bestimmte Lebensmittel, die vermieden werden sollten, wie Rohmilchprodukte, rohes oder unzureichend gekochtes Fleisch, Fisch mit hohem Quecksilbergehalt und selbstverständlich Alkohol. Es wird auch empfohlen, den Koffeinkonsum zu begrenzen und auf hohe Dosen von Zimt zu verzichten.

Die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen wie Folsäure, Eisen und Kalzium wird während der Schwangerschaft oft empfohlen, um das Wachstum und die Entwicklung des Fötus zu unterstützen und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren.

Im Zweifelsfall gilt immer: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um Ihre individuellen Bedürfnisse in Sachen Ernährung zu besprechen und mögliche Bedenken hinsichtlich bestimmter Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel abzuklären. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft lässt sich aber einfacher umsetzen als viele vielleicht denken.