Seit 2015 Co-Geschäftsführer der Schwarz-Stiftung: Reinhold Geilsdörfer Foto: Lichtgut/Horst Rudel

Gegen den Ex-Chef der Dualen Hochschule wird nun doch wegen seines Wechsels zur Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz ermittelt. Es gab sogar eine Durchsuchung. Ein Professor hatte Anzeige erstattet – bereits vor neun Monaten.

Stuttgart / Heilbronn - Der Wechsel des Präsidenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Professor Reinhold Geilsdörfer, zur Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz hat nun doch ein strafrechtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat aufgrund der Strafanzeige eines Professors der Hochschule einen Anfangsverdacht bejaht und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dies sagte eine Behördensprecherin der Stuttgarter Zeitung. Beim zuständigen Gericht habe die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt, der bereits am Dienstag umgesetzt worden sei. Dabei seien Unterlagen und Dateien sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, um den Anfangsverdacht zu erhärten oder auszuräumen. Bei wem und wo genau die Razzia erfolgte, wurde nicht mitgeteilt.

Ein DHBW-Professor hatte bereits im Herbst 2015 Strafanzeige wegen Vorteilsannahme gegen Geilsdörfer erstattet. Darin äußerte er den Verdacht, der Hochschulchef sei mit dem Geschäftsführerposten bei der in Heilbronn-Neckarsulm ansässigen Stiftung dafür belohnt worden, dass er sich für den Ausbau des DHBW-Standortes Heilbronn eingesetzt habe. Geilsdörfer hatte diesen Vorwurf vehement zurückgewiesen und war auch von Spitzenvertretern der DHBW-Gremien in Schutz genommen worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte keinen Anfangsverdacht gesehen und Ermittlungen abgelehnt. Aufgrund einer Beschwerde überprüfte die übergeordnete Generalstaatsanwaltschaft diese Entscheidung und beauftragte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit einer neuen Überprüfung.