Corona-Schnelltests gehören zum Alltag – doch die Stationen scheinen nicht jedem zu gefallen. Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Polizei ermittelt nach Brandschaden an einem Pavillon in der Innenstadt – über die Hintergründe lässt sich bisher nur spekulieren.

Stuttgart - Ist es ein Protest gegen diverse Schnelltestpflichten in Coronazeiten – oder einfach nur Lust auf Sachbeschädigung? Ein Pavillon für Corona-Schnelltests ist in der Nacht zum Sonntag in der Stuttgarter Innenstadt in Brand geraten. Die genaue Ursache dafür ist noch unbekannt – ein technischer Defekt kommt allerdings nicht infrage. Brandstiftung gilt als wahrscheinlich, vorsätzlich oder fahrlässig.

Tatzeit zwischen 1 und 5.30 Uhr

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist das Testzelt im Bereich der Eberhard- und Tübinger Straße, schräg gegenüber dem Galeria-Kaufhaus und dem Hirschbuckel, am Sonntag gegen 1 Uhr noch unbeschädigt gewesen. So habe es ein Mitarbeiter angegeben, der den Pavillon zu dieser Zeit verlassen habe. Gegen 5.30 Uhr stellte eine Nachbarin fest, dass der Pavillon Brandschäden aufwies. „An einer Ecke war der Stoff des Pavillons von unten bis auf ein Meter Höhe angebrannt“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn, „außerdem wiesen ein Tisch innerhalb des Pavillons und ein Blumenkübel draußen Brandschäden auf.“ Das Feuer war von selbst wieder erloschen. Eine Zündelei gilt als recht wahrscheinlich – die Polizei will über mögliche Ursachen aber nichts verlautbaren. Die Ermittlungen dauern an, die Beamten hoffen auf Zeugenhinweise, die unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 31 00 erbeten werden.

Die Zahl der Tests sinkt

Corona-Testzelte sind bisher eher selten ins Visier von Brandstiftern geraten – Gerätschaften werden dort nachts nicht aufbewahrt. Die Motivation ist unklar – auch ein Fall auf einem Ikea-Parkplatz in Berlin Anfang August ist letztlich ungeklärt geblieben. Die Bedeutung der Schnellteststationen sinkt, die Zahl der Tests geht deutlich zurück. In Stuttgart hat die Zahl der Teststationen zwischen Juni und August um 15 Prozent auf 278 abgenommen. Mit einem weiteren Abbau wird gerechnet, wenn die Tests Mitte Oktober kostenpflichtig werden sollen.