Maskierte Polizisten stehen im Rahmen der Razzia vor einem der durchsuchten Häuser. Foto: dpa/Matthias Balk

Am Mittwoch sind rund 250 Beamten das Bundeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft München II gegen einen russischen Staatsbürger und vier weitere Beschuldigte vorgegangen. Bundesweit wurden Häuser und Wohnungen durchsucht.

Gegen einen Russen wird wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz ermittelt, am Mittwoch sind in diesem Zusammenhang bundesweit 24 Häuser und Wohnungen durchsucht worden. Unter anderem soll eine Villa in Rottach-Egern am Tegernsee, die dem Beschuldigten gehören soll, durchsucht worden sein.

Angaben zur Identität des beschuldigten Russen wollten die Münchner Ermittler nicht machen. Nach Informationen des Magazins „Spiegel“ und des Bayerischen Rundfunks handelt es sich um den russischen Milliardär Alischer Usmanow, der ein Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein soll.

Auch in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg. Wo genau die Durchsuchungen im Südwesten stattfanden, war zunächst nicht bekannt.

Seit Februar auf Sanktionsliste der EU

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der beschuldigte russische Staatsbürger auch nach Aufnahme auf die Sanktionsliste der EU am 28. Februar seine Immobilien in Oberbayern von einer Sicherheitsfirma bewacht haben lassen. Durch die Bezahlung dieser Bewachungsdienste habe er dem Verfügungsverbot über eingefrorene Gelder zuwidergehandelt.

Den vier weiteren Beschuldigten werde vorgeworfen, durch die Erbringung der Bewachungsdienste oder deren Unterstützung und die Entgegennahme der Bezahlung Beihilfe zu dem Verstoß geleistet zu haben. Weitergehende Auskünfte wollte die Staatsanwaltschaft nicht geben. Dem „Spiegel“ zufolge handelt es sich bei den Immobilien auch um Besitz von Usmanow am Tegernsee. Dem Magazin und dem Bayerischen Rundfunk zufolge wird Usmanow auch Steuerhinterziehung vorgeworfen - dazu machten die Ermittler zunächst aber keine Angaben.