Seit Ende Juni sitzt Ballweg in der JVA Stuttgart in Stammheim. Foto: dpa/Christoph Schmidt (Archiv)

Die Anwälte des Querdenken-Gründers kündigen einen Termin am Stuttgarter Amtsgericht am Mittwoch an. Sie wollen das Ende der Untersuchungshaft für ihren Mandanten.

Offenbar haben die Rechtsanwälte des Querdenken-Gründers Michael Ballweg nicht damit gerechnet, dass sie so schnell einen weiteren Haftprüfungstermin erreichen würden. Denn im Kurznachrichtendienst Telegram ist die Ankündigung des Termins am Dienstag mit dem Hashtag #plötzlichundunerwartet versehen worden.

Erst kurz vorm Jahreswechsel war ein Haftprüfungstermin

Das Anwaltsteam hat erneut einen Antrag gestellt, um Ballweg freizubekommen, bestätigt der Sprecher der Juristen, Alexander Christ auf Anfrage unserer Zeitung. Sie halten die Untersuchungshaft für nicht angemessen. Nicht nur, weil sie die Tatvorwürfe als unzutreffend ansehen. Sondern auch, weil sie der Ansicht sind, dass bei dem von den Ermittelnden geänderten Ansatz eine weitere Haft nicht zu begründen sei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Versuchs des Betrugs und der Geldwäsche. Anfangs hatte sie wegen Geldwäsche und Betrugs – nicht nur wegen des Versuchs – gegen Ballweg ermittelt.

Der Haftprüfungstermin ist auf 12.30 Uhr am Amtsgericht Stuttgart angesetzt. Die Querdenken-Bewegung will mit einer Versammlung vor dem Gebäude versammeln, „um ihm und seinen Anwälten Kraft zu geben“, heißt es in den einschlägigen Chatgruppen wie „Querdenken 711“.

Ballweg soll von seinen Anhängerinnen und Anhängern Geld eingeworben haben und es nicht für die angegebenen Zwecke verwendet haben. Die Ermittelnden hatten Ende Juni 2022 Hinweise, dass er sich ins Ausland absetzen wollte. In einer Pressemitteilung am späten Dienstagabend kündigt das Anwaltsteam an, dies widerlegen zu können. Diese Fluchtgefahr sieht man weiterhin, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft nach dem jüngsten Haftprüfungstermin kurz vorm Jahreswechsel.