Weltweit demonstrieren Muslime gegen US-Präsident Donald Trump. Foto: AP

Weltweit sind Muslime nach den Freitagsgebeten auf die Straßen gegangen, um gegen die USA und ihren Präsidenten zu demonstrieren. Vor wenigen Tagen hatte Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt.

Jerusalem - Nach den Freitagsgebeten haben Muslime in aller Welt gegen die Entscheidung der USA demonstriert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. In Hebron, Bethlehem und Ramallah im Westjordanland warfen Palästinenser Steine auf Soldaten, die mit Gummigeschossen reagierten. Auch in Ost-Jerusalem und im Gazastreifen wurden Kundgebungen erwartet. Israel verstärkte die Sicherheitskräfte um die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, einem der wichtigsten Heiligtümer für Muslime.

In Iran strömten Hunderte Gläubige auf die Straßen und riefen Parolen gegen die USA und Israel. In Pakistan forderte religiöse Führer muslimische Staaten auf, ihre diplomatischen Beziehungen zu den USA zu kappen. Das Außenministerium warf der Regierung in Washington vor, den rechtlichen und historischen Status Jerusalems zu ändern. In Malaysia demonstrierten etwa 1000 Muslime vor der US-Botschaft in der Hauptstadt Kuala Lumpur. Das Terrornetzwerk Al-Kaida rief zu Anschlägen auf.

Der Streit um Jerusalem zählt zu den größten Hindernissen auf dem Weg zu einer Lösung des seit Jahrzehnten schwelenden Nahostkonflikts. Israel beansprucht ganz Jerusalem als seine Hauptstadt, während die Palästinenser den 1967 von Israel eroberten Ostteil als Hauptstadt eines künftigen unabhängigen palästinensischen Staats betrachten. Die internationale Gemeinschaft hat den Palästinensern immer wieder versichert, dass der Status Jerusalems in Verhandlungen entschieden werden solle. US-Präsident Donald Trump vollzog hier mit seinem Schritt am Mittwoch eine Kehrtwende.