Auch bei schönstem Wetter schwirren die Erkältungsviren noch umher. Foto:  

Wer zu Hause keine Vorräte hat, geht meist mit akuten Erkältungssymptomen in die Apotheke. Gut informiert, kann man dort eine Menge Geld sparen. Wir geben Tipps, wie sich eine Erkältung schonend und preiswert behandeln lässt.

Stuttgart - Schnupfen, Husten oder Gliederschmerzen treten meist nicht alle gleichzeitig auf. Manche Erkältungssymptome verändern sich im Laufe einer Infektion und sollten daher auch unterschiedlich behandelt werden – am besten jedes für sich, so der Rat von Experten. Ob Nasenspray, Lutschtabletten oder Arzneimittel gegen Gliederschmerzen und Fieber – bei der Wahl der Medikamente lässt sich eine Menge Geld sparen. Und manchmal hilft auch ein ganz gewöhnliches Hustenbonbon aus dem Supermarkt, um die Schleimhäute zu befeuchten.

Am wichtigsten ist natürlich immer die Vorbeugung, damit man sich erst gar nicht ansteckt. Die Stuttgarter Internistin Irmgard Ehrich-Kahl sagt, worauf man während der Erkältungszeit ganz besonders achten sollte: „Handhygiene, ausreichend Schlaf, eine vitaminreiche Ernährung – mit Obst und Gemüse der Saison – und Bewegung an der frischen Luft.“ Damit könne man so mancher Erkrankung vorbeugen.

Wenn es dann trotzdem zu Schnupfen, Husten, Temperaturerhöhung, Kopf- und Gliederschmerzen gekommen ist, empfiehlt die Ärztin körperliche Schonung, leichte Kost wie beispielsweise Großmutters Hühnerbrühe und viel Trinken. „Gegen Fieber und Schmerzen empfehle ich Paracetamol oder Ibuprofen, wobei hier darauf geachtet werden muss, die tägliche Maximaldosis der Medikamente nicht zu überschreiten“, sagt Ehrich-Kahl.

Unterdrückte Symptome können gefährlich werden

Von Kombipräparaten mit mehreren Wirkstoffen sollte man möglichst die Finger lassen. Sie würden den Körper unnötig belasten, warnt die Stiftung Warentest unter Berufung auf den Pharmaexperten Gerd Glaeske von der Universität Bremen. Auch Internistin Ehrich-Kahl sagt dazu: „Von Kombipräparaten rate ich ab, weil es im Falle einer allergischen Reaktion dann unklar ist, gegen welche der Komponenten die Allergie aufgetreten ist.“ Wirkstoff-Cocktails wie Wick Medi-Nait oder Grippostad C lassen einen zwar vielleicht den Arbeitstag irgendwie überstehen, helfen aber nicht, den Körper zu kurieren. Ganz im Gegenteil. Die so unterdrückten Erkältungssymptome können zur Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems führen und dadurch sogar gefährlich werden, warnt die Stiftung Warentest.

Auch Hausmittel können helfen. Irmgard Ehrich-Kahl rät zur Nasendusche mit Salzlösung oder zur Inhalation von Kamillendampf mit Salz. Beides lindert Schnupfen, die Inhalation auch den Husten. Wenn das nicht ausreicht, können abschwellende Nasentropfen helfen, diese aber sollten laut der Ärztin maximal für fünf Tage genommen werden. Und wenn es gar nicht besser wird, sagt Irmgard Ehrich-Kahl: „Falls die Symptome nach drei Tagen nicht allmählich abklingen, sondern sich verstärken, sollte man zum Arzt gehen.“

Preisvergleich in der Apotheke lohnt sich

Beim Kauf von Erkältungsmitteln lohnt ein Preisvergleich. Benötigt man zum Beispiel Hustenlöser in Form von Brausetabletten, so liegen die Preise bei einer Packung mit 20 Tabletten zwischen drei und acht Euro, je nach Hersteller. Ähnlich verhält es sich mit Nasentropfen, auch hier gibt es enorme Preisunterschiede bei gleichem Wirkstoff. Für zehn Milliliter liegen die Preise für Nasensprays zwischen unter zwei (für das Nasenspray AL 0,1%) bis zu mehr als sechs Euro (für das Nasivin-Nasenspray).

Bei Schmerz- und Fiebermitteln wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS gelten ebenso große Preisunterschiede. Wer in der Apotheken nach Alternativprodukten fragt, kann also einige Euro pro Erkältung sparen.