Gotthilf Fischer 2018 beim Höfleskonzert der Concordia Schmiden Foto: Eva Herschmann

Chöre und Weggefährten geben am Sonntag ein Dankeschön-Konzert für Gotthilf Fischer, den „König der Chöre“ in der Fellbacher Schwabenlandhalle. Bei seinem Tod Ende 2020 war das nicht möglich gewesen.

Gotthilf Fischer war der „König der Chöre“. Er trat mit seinen Sängerinnen und Sängern vor drei Päpsten und zwei amerikanischen Präsidenten auf. Am 11. Dezember 2020 ist der Herr der singenden Heerscharen mit 92 in Weinstadt gestorben. Wegen der Coronapandemie war es seinen Chören damals nicht möglich gewesen, Gotthilf Fischer gebührend zu verabschieden. Mehr als zwei Jahre nach seinem Tod findet nun am Sonntag, 17 Uhr, ein großes Dankeschön-Konzert für den Chorleiter in der Fellbacher Schwabenlandhalle statt.

Beim Gesangverein Concordia Schmiden, der einst die Keimzelle der Fischer-Chöre war, hatte der Meister der Massenchöre 59 Jahre lang den Taktstock in der Hand gehabt. 2018 verließ er mit dem 20. Höfleskonzert die Bühne. Kai Müller hat seine Nachfolge angetreten. „Ich habe beim Tod von Gotthilf Fischer dessen langjähriger Managerin Esther Müller versprochen, dass es ein Konzert zu Ehren des Chorleiters geben wird“, sagt er.

Ein Autodidakt ohne musikalische Ausbildung

Jetzt ist es soweit: Rund 250 Sängerinnen und Sänger werden dem fast schon legendären Chorleiter posthum im Hölderlinsaal huldigen. Der Termin passt auch mit Verspätung. Gotthilf Fischer, der am 11. Februar 1928 in Plochingen geboren wurde, hätte in diesem Jahr seinen 95. Geburtstag gefeiert. Und der Autodidakt, der niemals eine formale musikalische Ausbildung durchlaufen hat, 16 Millionen Tonträger verkaufte und Millionen Menschen zur Musik brachte, ist bis heute unvergessen.

Gratulieren und würdigen wollen ihm die Sängerinnen und Sänger im ersten Teil des Konzerts mit Liedern, die Fischer für Männerchöre und gemischte Chöre geschrieben oder neu arrangiert hat. Nach der Pause wird sich jeder Chor – Da Capo Bönnigheim, Abendsterne Ludwigsburg, MPC2000 Männerchor, New Voices Benningen und die Concordia Schmiden – mit seinem aktuellen Programm dem Publikum vorstellen.

Nicht nur musikalisch wird Gotthilf Fischer gefeiert. Christoph Palm, der Präsident des Landesmusikverbands und frühere Fellbacher Oberbürgermeister, wird eine kleine Laudatio auf den Chorleiter halten. Auch Elfriede Schäufele alias Wommy Wonder alias Michael Panzer ist beim Gedenken dabei. Schließlich hat Elfriede Schäufele, die Kult-Raumpflegerin, die auch schon seit 1984 auf der Bühne steht, viele Jahre als „erste Vorsingerin“ bei den Fischer-Chören mitgesungen. „Und sie wird beim Dankeschön-Konzert in Fellbach einen garantiert lustigen Auftritt hinlegen“, sagt Kai Müller.

Bei „TV Total“ und im ZDF „Fernsehgarten“ dabei

Neben vielen Sängerinnen und Sängern, die mit Gotthilf Fischer um die halbe Welt gereist sind, sind auch andere langjährige Weggefährtinnen und -gefährten dabei. Pianist Peter Grabinger sitzt – wie bei fast jedem Konzert der Fischer-Chöre – am Flügel, und durch das Programm führen Tanja Danko-Böhler und Ines Amanovic. Die beiden waren fast 20 Jahre lang Solo-Sängerinnen bei den Auftritten der Fischer-Chöre und anderen Singgemeinschaften, die der Maestro mit dem üppigen weißen Haupthaar geleitet hat. Sie begleiteten den Chorleiter in vielen Fernsehshows von „TV Total“ bis zum ZDF „Fernsehgarten“ sowie bei Fischers eigener TV-Sendung „Straße der Lieder“. „Und wir werden ihm am Sonntag einen Titel widmen“, sagt Tanja Danko-Böhler, die als Dirigentin des Chors New Voices Benningen in die Fußstapfen ihres Mentors getreten ist.

„Ich weiß, Gotthilf hätte sich gefreut“, sagt Esther Müller, die 25 Jahre lang die Managerin von Fischer war. „Und irgendwo ist er vielleicht am Sonntag auch dabei.“

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