Roger Stoessel erinnert im Haus der Geschichte an seinen Vater. Fotos:Lg/Schmidt, Bundesarchiv Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Drei Jahre alt war der Elässser Roger Stoessel, als die Gestapo seinen Vater verhaftete. Er hatte Flugblätter wider das Regime geschrieben. Nun war Roger Stoessel in Stuttgart. An jenem Ort, wo sein Vater 1944 hingerichtet wurde.

Stuttgart - Der Moment, in dem André Perreau den grauen Parkplatz hinter dem Landgericht in der Urbanstraße betritt, hat nichts Tröstliches und schon gar nichts Feierliches. Dem Mann mit dem schlohweißen Haar, der aus Dijon nach Stuttgart angereist ist, fällt es sichtlich schwer, seine Gefühle an diesem Ort in Worte zu fassen. Die Traurigkeit des Augenblicks ist mit Händen zu fassen. Hier also wurde der Vater am 19. April 1944 ermordet. Was mag dem Sohn durch den Kopf gehen? Ihn jetzt ansprechen – geht das?