Die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach hat mit ihrem Tweet zur Zukunft Deutschlands auch in der CDU in Baden-Württemberg für Empörung gesorgt. Sowohl Guido Wolf als auch Thomas Strobl distanzierten sich klar von Steinbach.

Stuttgart/Berlin - Ein von der CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach über Twitter verbreitetes Foto sorgt auch in der Südwest-CDU für heftige Empörung. Steinbach, die Sprecherin der Fraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe ist, hatte ein Foto verbreitet, das ein kleines blondes Kind in einem dichten Kreis indisch aussehender Menschen zeigt. Darüber stand: „Deutschland 2030“, darunter „Woher kommst Du denn?“. Guido Wolf, Spitzenkandidat der Südwest-CDU bei den Landtagswahlen, nannte den Tweet gegenüber unserer Zeitung „völlig inakzeptabel“. Die Diskussion, die er hervorrufe, „war vorhersehbar“. Thomas Strobl, der Chef der Südwest-CDU, sagte dem Blatt: „So etwas ist unter keinem denkbaren Aspekt ein Beitrag zur Lösung der Probleme.“

Eine klare Distanzierung kommt auch von Unionsfraktionschef Volker Kauder. „Das ist nicht die Position der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und selbstverständlich auch nicht meine“, sagte er. „Damit ist zu diesem Vorgang alles gesagt.“ Auch die Chefin der Frauengruppe in der Unionsfraktion, Karin Maag, kritisiert Steinbach. Die Stuttgarter Bundestagsabgeordnete sagt: „Eine Politikerin sollte Vorbild sein und keine Ängste schüren“. Als Sprecherin für humanitäre Hilfe „sollte sie ihre Rolle überdenken“.

Während die Opposition schon den Rücktritt von der Sprecherfunktion fordert, wird Steinbach von der CSU gestützt. Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der Fraktion, sagte unserer Zeitung, er schätze Steinbach als „integre und verantwortungsbewusste Kollegin“. Es stehe für ihn „außer Zweifel, dass Frau Steinbach dieses Amt weiter ausüben wird.“

Der Tweet von Erika Steinbach: