Das Ende eines Parkplatzes Foto: factum/Bach

Keine Parkplätze, gesperrte Strecke: Arbeiten auf dem Kallenberg’schen Gelände für ein Ärztezentrum, ein Hotel und Büros beginnen. Nicht nur Dauerparker müssen sich deshalb umstellen.

Ludwigsburg - Für die einen beginnt nun etwas Gutes, für die anderen endet etwas Gutes. Was endet, ist die Parkmöglichkeit in der Leonberger Straße. Der bisherige Ludwigsburger Bahn-Parkplatz ist seit dem Jahreswechsel keiner mehr. Autos, die jetzt noch immer dort stehen, droht das Abschleppen. Die begehrten und stets belegten rund 65 Stellplätze müssen dem weichen, was auf dem Gelände bis Ende 2021 entstehen wird: einem Ärztezentrum nebst Hotel und Bürogebäude. Am Montag beginnen die Vorarbeiten für die künftige Großbaustelle, die nicht nur die Parkplatznutzer zum Umdenken zwingt.

Umleitung stadtauswärts

Denn von Februar an ist auch die Solitudestraße teilweise nicht mehr nutzbar. Der Abschnitt zwischen der Leonberger Straße und der Einmündung in die Bahnhofstraße wird einseitig gesperrt. Autofahrer, die stadtauswärts wollen, müssen dann eine Route über die Friedrichstraße wählen. Für den Bus der Linie 421 (Neckarweihingen – Oßweil) hingegen wird eine kleine Extra-Route eingerichtet: Er darf vorübergehend von der Leonberger Straße geradeaus direkt auf den Zentralen Omnibusbahnhof fahren.

Neue Parkplätze in drei Jahren

Ende 2021 soll das sogenannte Kallenberg’sche Gelände nicht wieder zu erkennen sein. Das Ludwigsburger Unternehmen D-Quadrat errichtet nicht nur den viergeschossigen Komplex mit Hotel, Ärztezentrum und Bürogebäude, sie erneuert auch die Verkehrsführung rund um das Gelände. Dazu gehört unter anderem eine neue Zufahrt in den Tunnel unter der Bahnhofstraße, außerdem werden in der Solitudestraße ein Radweg angelegt und barrierefreie Fußgängerüberwege. Auch Parkplätze wird es wieder geben: In der zum Gebäude gehörenden Tiefgarage entstehen rund 100 Stellplätze, von denen ein Großteil öffentlich nutzbar sein soll.

Die Stadt ist glücklich

Die Stadt bezeichnet das 20-Millionen-Projekt als einen Glücksfall für Ludwigsburg. Von dem „hochattraktiven Nutzungsmix“ verspricht sie sich eine Aufwertung der bisher trostlosen Fläche, damit eine Stärkung der Aufenthaltsqualität und einen Impuls für das gesamte Gebiet, das seinen Namen der Metallwarenfabrik Kallenberg verdankt, die bis 1976 dort stand.

Dass für die Bebauung auch ein Großteil der 40 Bäume gefällt wird, die noch auf dem Areal stehen, hat viele Anwohner geschockt. Ihr Protest führte immerhin dazu, dass ein Teil der Bäume versetzt wird.