Volle Konzentration auf die WM: Timo Bolls Hunger nach Titeln ist noch nicht gestillt. Foto: dpa

Timo Boll reist als Nummer fünf der Tischtennis-Weltrangliste zur WM nach Paris (13. bis 20. Mai). Der Linkshänder hat vier Chinesen vor sich, gibt die Hoffnung auf seine erste WM-Goldmedaille im Einzel aber nicht auf – trotz zuletzt einiger Enttäuschungen.

Timo Boll reist als Nummer fünf der Tischtennis-Weltrangliste zur WM nach Paris (13. bis 20. Mai). Der Linkshänder hat vier Chinesen vor sich, gibt die Hoffnung auf seine erste WM-Goldmedaille im Einzel aber nicht auf – trotz zuletzt einiger Enttäuschungen.

Herr Boll, Ihr schwarz-gelbes Fußball-Herz muss zuletzt mächtige Hüpfer gemacht haben.
Das kann man wohl sagen. Ich bin richtig stolz, Fan von Borussia Dortmund zu sein. Im Champions-League-Halbfinale bin ich erst aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Dann habe ich mächtig gezittert.

Im Stadion?
Nein, das lässt die Vorbereitung auf die WM nicht zu. Ich saß zu Hause im Jogginganzug auf dem Sofa und habe mir die Spiele mit meiner Frau und einem Kumpel im Fernsehen angeschaut.

Wie lief denn Ihre WM-Vorbereitung?
Ende vergangenen Jahres war ich körperlich noch ein ziemliches Wrack. Die Pause im Januar habe ich gebraucht. Inzwischen fühle ich mich gut in Form. Mein Körper ist wieder gut in Schuss. Ich wiege vier bis fünf Kilo weniger, und ich habe Muskeln aufgebaut. Was mir in den vergangenen Monaten allerdings etwas gefehlt hat, war die Wettkampfpraxis.

Stimmt es, dass Sie nach Ihrem bitteren Achtelfinal-Aus bei Olympia gegen Adrian Crisan nur noch einmal pro Woche trainiert haben?
Also einmal pro Woche ist nicht ganz richtig. Aber es stimmt schon, dass ich nach den Spielen in London in ein kleines Loch gefallen bin. Ich habe mich von Turnier zu Turnier gehangelt. Und ich hatte nicht die Energie, um mich im Training aufzurappeln.

Auch zuletzt gab es viele Enttäuschungen für Sie und Ihren Club Borussia Düsseldorf, mit dem Sie in der Meisterschaft und in der Champions League im Halbfinale ausschieden.
Es lief nicht alles optimal. Aber grundsätzlich bin ich nur enttäuscht, wenn ich in körperlich guter Verfassung bin – und dann schlecht spiele. Aber bei meinen Niederlagen war alles nachvollziehbar.

Auch die Blamage bei den deutschen Meisterschaften gegen den krassen Außenseiter Steffen Mengel?
Da war ich in schlechter Form und auch richtig unzufrieden.