Der Erdmannhäuser Hobbykünstler- und Weihnachtsmarkt ist ein Füllhorn an Schönem und Nützlichem. Das hat die Schau in der Halle auf der Schray erneut bewiesen.
Erdmannhausen - D
urch die Halle auf der Schray zog am Sonntag der Duft von frischen Waffeln und Glühwein. Vor allem jedoch gab es an den in der Halle aufgebauten insgesamt 53 Ständen ein wahres Füllhorn an Schönem und Nützlichem, das nicht nur die Adventszeit bereichert.
Bereits zum 27. Mal finde der Weihnachts- und Hobbykünstlermarkt statt, freute sich Bürgermeisterin Birgit Hannemann und betonte, dass nicht nur viele regionale Hobbykünstler ihre Werke zum Verkauf anböten, sondern auch mehrere ortsansässige Vereine und Gruppen. Erstmals hatte der Verein der Eisenbahnfreunde eine große Eisenbahn auf der Bühne aufgebaut, bei deren Anblick nicht nur die Kinderaugen leuchteten.
Musikalisch eröffnet wurde der stimmungsvolle Markt im Foyer von den „Flötenkindern“ und der „Teddygang“ der Erdmannhäuser Lehrerin Sabine Lörcher. Direkt daneben verkaufte der Förderverein Kinderheim Zsobok schöne handgefertigte Decken, freute sich aber auch sonst über Spenden, die in den Spartopf für das geplante Auto für Zsobok wandern.
Organisiert hat die Ausstellung wie schon in den Vorjahren die Erdmannhäuserin Ursula De Noni, die dazu auf viele ehrenamtliche Helfer zurückgreifen kann. „Ich musste etwa 20 Ausstellern absagen, weil der Platz in der Halle nicht mehr gereicht hat“, bedauerte sie. Sie achtet immer darauf, dass es ein möglichst breites Angebot gibt und dass auch immer wieder einige neue Aussteller vertreten sind.
Um alles im Detail zu betrachten, hätte man wahrscheinlich Stunden gebraucht. An den Ständen lockten Adventsgestecke, gehäkelte Babyschühchen, mit Serviettentechnik verzierte Zündholzschachteln, Windlichter, Schmuck, handgemachte Seifen, Patchworkdecken, Holzarbeiten, lustige Tierfiguren aus Handtüchern und Waschlappen und vieles andere mehr.
Viele der Hobbykünstler saßen hinter ihren Ständen und fertigten schon wieder das nächste Kunstwerk. Auch Andreas Heun saß so da – mit dicker Wolle und einer Häkelnadel in der Hand. Das sei für einen Mann inzwischen kein ungewöhnliches Hobby mehr, betonte er: „Das Buch über die Boshi-Mützen ist ja schließlich auch von Männern geschrieben worden, da dachte ich, das kann ich auch mal probieren.“ „Er hat aber auch die Sterne gefaltet“, sagte seine Frau Andrea lachend, die den größten Teil des kreativen Angebots beigesteuert hat. Beide seien bereits zum vierten Mal in Erdmannhausen. „Das Hobby ist dadurch finanziert, mehr muss nicht sein.“
Gegen eine Spende gab es alles, was am Stand von Vergissmeinnicht, der Demenzgruppe des Krankenpflegevereins Erdmannhausen, ausgestellt war. Alles sei in den Gruppen gefertigt worden, sagte Annemarie Gerstberger, eine der Ehrenamtlichen. Orangen wurden mit Nelken bestückt, Kerzen marmoriert, selbst der Lavendel für die Lavendelsäckchen wurde selbst gepflückt.
Schön ist es auch, immer wieder mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen und so zusätzliche Informationen zu erhalten. Der Marbacher Heinz Fütterling etwa erklärte einem Besucher, warum sein Insektenhotel für Wild- und Mauerbienen hinten geschlossen ist. „Möchten Sie etwa in einer Wohnung mit Durchzug leben?“ Wenn die Tierchen das selber mit Holzpartikeln und Erde zumauern müssten, würde das viel zu viel Energie kosten. Außerdem sei es wichtig, dass das Holz unbehandelt und geruchsfrei sei. „Sonst nehmen sie das nicht an.“