Der Bau der Halle schreitet an sich gut voran. Foto: Werner Kuhnle

Was lief da schief?, fragten sich die Gemeinderäte in Erdmannhausen. Eine Wasserleitung für den Schulturnhallen-Neubau muss unerwarteterweise neu gebaut werden.

Erdmannhausen - Die geplante Neuverlegung der Wasserleitung zur neuen Schulturnhalle hat für Ärger in der jüngsten Gemeinderatssitzung gesorgt. Da die im Bau befindliche neue Halle tiefer liegt als die bisherige Schulturnhalle, muss bei der Gestaltung der Außenanlagen die Zufahrt um 60 Zentimeter abgesenkt werden. Das hat zur Folge, dass der auf der Zufahrt liegende Hydranten-Schacht nicht mehr frostsicher ist und daher neu gebaut werden muss. Und da die dorthin führende Wasserleitung bereits etwa 50 Jahre alt ist, wurde der Gemeinde nun empfohlen, auch die Zuleitung sowie den bestehenden Schacht zu erneuern und an den Rand der Fahrbahn zu verlegen. Kostenpunkt: Rund 54 000 Euro. Dies sei „auf den ersten Blick zwar ärgerlich“, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung. „Im Hinblick auf das Alter der Wasserleitung muss man es als eine vorgezogene Erneuerung einer bereits abgeschriebenen Wasserleitung betrachten.“

 

Mehr als ärgerlich fand es der Gemeinderat, dass hier noch einmal Kosten auf die Kommune zukommen. „Unser Gelände hat sich nicht geändert. Für mich ist das ein Planungsfehler“, sagte etwa Kerstin Falkner-Tränkle (SPD). „Ich finde, das müssen nicht wir zahlen. Wie können wir uns da einigen?“ Für Vanessa Gruber (CDU) gilt das Verursacherprinzip: „Warum ist das so schief gelaufen?“ Ilona Schondelmaier (CDU) wollte ebenfalls wissen, wer den Fehler in der Planung gemacht hat: „Wir sollten die Fachplaner mal hinzuziehen, um Transparenz zu erhalten.“ Martina Glees-Brück (Grüne) ist „sauer. Das ist völlig unnötig.“

Man könne den Unmut verstehen, räumte der Kämmerer Eberhard Immel ein. „Das geht uns genauso. Das nervt.“ Warum das Problem nicht früher zur Sprache kam, „kann ich nicht sagen“, so der Kämmerer. „Es ist aber müßig, wir können es nicht ändern und müssen die Wasserleitung frostsicher machen.“

Hans-Georg Götz (SPD) forderte „vom Planer eine Stellungnahme in der nächsten Sitzung. Wir stimmen jetzt nicht zu“, so der SPD-Sprecher und beantragte, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen. Diesem Antrag folgten alle Gemeinderäte, einzig Bürgermeister Marcus Kohler stimmte dagegen.

Im Laufe der Woche solle es ein Gespräch mit dem betroffenen Planungsbüro Knecht geben, informierte Eberhard Immel am Dienstag auf Nachfrage. Seitens des Büros selbst gab es keine Stellungnahme, da der verantwortliche Planer noch im Urlaub ist.

In der Juli-Sitzung des Erdmannhäuser Gemeinderats wird das Thema dann aller Voraussicht nach wieder auf der Tagesordnung sein. Die Sitzung findet am Donnerstag, 30. Juli, statt.