Die Ausschläge auf dem Seismografen zeigen an, wie stark ein Erdbeben ist (Symbolbild). Foto: imago images/agefotostock

Ein schwaches Erdbeben auf der Schwäbischen Alb war am Sonntag auch in Stuttgart spürbar. Der Leiter des Landeserdbebenamts erklärt, wie das sein kann.

Stuttgart - In Jungingen auf der Schwäbischen Alb bebte die Erde am Sonntagabend gegen 18:37 Uhr mit einer Stärke von 3,7 – ein „sehr leichtes“ Erdbeben laut der Richterskala, anhand derer solche Beben gemessen werden. Dennoch war es auch in Stuttgart spürbar: Stefan Stange vom Landeserdbebendienst berichtet, von den rund 3 600 Wahrnehmungsmeldungen am Sonntag seien vereinzelt auch welche von Bürgern aus der Landeshauptstadt gekommen.

Stange führt die Spürbarkeit des Bebens in Stuttgart auf zwei Faktoren zurück: „Es war eine günstige Zeit, denn wenn die Umgebung ruhig ist, merkt man das eher“, sagt er zum einen. Zum anderen spiele die Bevölkerungsdichte eine Rolle und dass in Stuttgart mehr hohe Gebäude stehen als auf dem Land: „In höheren Stockwerken spürt man das eher.“ Daher nähmen die Stuttgarter immer wieder Beben wahr, die zwischen dem Epizentrum und der Stadt nicht zu spüren seien. Ab welchem Wert ein Erdbeben wahrnehmbar ist, kann Stange nicht pauschal sagen – aber ab einem Wert von 3 „kann man es nicht mehr verpassen“, meint er.

Das Erdbeben war unbedenklich

Auf das Beben am frühen Abend folgten mehrere Nachbeben, die noch schwächer waren. Stange rechnet sie alle demselben Ereignis zu und betont, diese Art von Erdbeben sei nicht außergewöhnlich. Rund fünf davon im Jahr seien im Baden-Württemberg normal, dieses war allerdings schon das siebte 2021. Allein im Dezember vergangenen Jahres waren es zehn. „Das ist aber im Rahmen der natürlichen Fluktuation“, beruhigt Stange.