Die Quandt-Erben konnten davon profitieren, dass es bei der Erbschaftsteuer Privilegien für Familienunternehmen gibt. Foto: dpa

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die kürzlich verstorbene BMW-Großaktionärin Johanna Quandt bereits zu Lebzeiten die meisten Anteile an ihre Kinder verschenkt.

Berlin - Die verstorbene BMW-Großaktionärin Johanna Quandt hat bereits vor Jahren einen Großteil der Unternehmensanteile an ihre beiden Kinder Susanne Klatten und Stefan Quandt übertragen – und dabei steuerliche Privilegien von Familienunternehmen genossen.

Es handelt sich nach Recherchen des Journalisten Rüdiger Jungbluth vermutlich um die größte Schenkung seit 1945. Das Aktienpaket hatte im Frühjahr einen Wert von rund 11,5 Milliarden Euro. Erbe Stefan Quandt nennt die Operation „schenkungssteuerlich günstig“.

Das Verfassungsgericht hatte im Dezember das geltende Erbschaftsteuerrecht verworfen und angemahnt, dass bei ganz großen Erbschaften vor einer steuerlichen Verschonung eine Bedürfnisprüfung stattfinden muss.