Elke Büdenbender und Frank-Walter Steinmeier lernten sich im Studium kennen. Foto: imago/Bernd Elmenthaler

Trotz ihrer großen Rollen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und First Lady Elke Büdenbender ein normales Paar - er schmiert ihr morgens Käsebrote, sie arbeitet für ihn Teilzeit. In einem privaten Interview hat das Ehepaar nun darüber gesprochen, was sein Amt für ihre Beziehung bedeutet.

Seit sieben Jahren ist Frank-Walter Steinmeier (68) Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Immer unterstützend an seiner Seite: Ehefrau Elke Büdenbender (62). Die beiden sind seit 1995 verheiratet und stärken einander den Rücken. Als ihr Ehemann 2017 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, ließ die Juristin erstmal ihr Richteramt ruhen, um Steinmeier als First Lady zu unterstützen. Eine Entscheidung, die sie sich gut durch den Kopf hat gehen lassen: "Ich habe damals viele Gespräche geführt - mit meinem Mann, unserer Tochter, aber auch mit Kollegen", erklärt Büdenbender im Interview mit dem Magazin "Bunte".

"Ich kannte die Konditionen für meine Rolle und ich habe es vor allem als eine Herausforderung verstanden - eine Mischung aus großer Ehre, einmaliger Chance und ein bisschen Abenteuer", sagt sie. "Die Erfahrungen hätte ich als Richterin nie machen können." Kein eigenes Einkommen mehr zu bekommen, sei zu Beginn gewöhnungsbedürftig gewesen. Seit Steinmeiers Wiederwahl im Jahr 2022 arbeitet Büdenbender wieder in Teilzeit als Richterin.

Eine Entscheidung, die ihr Ehemann nachvollziehen kann - wenn auch mit ein wenig Wehmut: "Ich habe die ersten fünf Jahre meiner Amtszeit, als meine Frau nicht berufstätig war und wir häufig gemeinsam unterwegs waren, sehr genossen", sagt der Bundespräsident. "Ich verstehe aber vollständig, dass sie in ihren Beruf als Richterin zurückkehren wollte. Jetzt sind wir seltener gemeinsam unterwegs, aber wir kriegen die Dinge dennoch gut geregelt."

Steinmeier schmiert seiner Ehefrau Käsebrote

Für die 62-Jährige ist die Teilzeit-Arbeit der perfekte Kompromiss: "Ich liebe meinen Beruf und meine Aufgaben als First Lady. Manchmal ist es schon sehr anspruchsvoll, alles organisiert zu kriegen." Die Unterstützung ihres Ehemanns ist ihr dabei eine große Stütze: "Manchmal schmiert er mir morgens ein Käsebrot, damit ich für lange Tage am Gericht wenigstens was zu essen habe", so Büdenbender im Interview. Steinmeier fügt hinzu: "Aber dann beißt du doch nur einmal ab."

Das gemeinsame Privatleben rückt trotz der großen Rollen beider und nach knapp 30 Jahren Ehe nicht in den Hintergrund. Durch das Präsidentenamt habe sich "nichts zwischen uns verändert", sagt Steinmeier. "Außer, dass wir uns weniger sehen, seit meine Frau wieder am Gericht arbeitet." Sie fügt hinzu: "Und gleichzeitig haben wir uns noch mehr zu erzählen."

Nierenspende schweißt sie zusammen

Zusammengeschweißt hat das Paar auch Steinmeiers Nierenspende an seine Ehefrau im Jahr 2010. Er habe nicht lange darüber nachdenken müssen, ihr seine Niere zu spenden. Bereits nach der Geburt ihrer Tochter im Jahr 1996 sei klar gewesen, dass sich Büdenbender irgendwann einer Transplantation stellen müsse. 14 Jahre später war es dann so weit. "Dass ich ihr eine Niere spenden würde, war für mich sofort klar", sagt Steinmeier.

Büdenbender zeigt sich dankbar: "Die Spende hat mir ein Leben geschenkt", sagt sie. Ihr Ehemann sei durch die Organspende "ein Teil von mir". Eine geschenkte Niere sei eine stärkere Verbundenheit als ein Ehering, so die Richterin. "Auch wenn das nicht bedeutet, dass man sich danach nie mehr streitet."

Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender lernten sich 1988 während des Jurastudiums in Gießen kennen. 1995 heiratete das Paar, 1996 kam ihre Tochter zur Welt. Büdenbender arbeitete ab 1994 als Verwaltungsrichterin in Hannover und seit 2000 als Richterin in Berlin. Steinmeier stieg nach seiner Promotion im Jahr 1991 in die Politik ein - zunächst als Referent für den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (80) und später als Chef des Bundeskanzleramtes. Unter Angela Merkel (70) war er bis 2009 Außenminister, dann Oppositionsführer und ab 2013 wieder Außenminister. Im Februar 2017 wurde er zum 12. Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.