Ein kleines Vermögen verdient der Hochlandbauer Belay Gebeye mit seinen Bäumen. ­Früher hat er nur Hirse und Weizen angebaut. Foto: Tesfaye Agdisa/Menschen für Menschen

Nichts hat jemals so viel Wohlstand in das äthiopische Dorf Miskabi gebracht wie Apfelbäume. Auf luftigen 2670 Metern gedeihen die Früchte prächtig, sagt der Kleinbauer Belay Gebeye und erntet zweimal im Jahr.

MIskabi - Die Bäume, die so vieles im Leben von Belay Gebeye verändert haben, sind so klein und knorrig wie ihr Besitzer. Jeden Tag, seit sieben Jahren, schaut der Bauer mit der Wollmütze und dem grauen Vollbart nach seinen Zöglingen. Der 68-Jährige bindet die dünnen Äste nach außen, um der Krone mehr Licht zu geben. Er verjagt mit Steinen und viel Geschrei die lästigen Affen, die auf ihnen herumklettern wollen. „Die Bäume haben uns Glück gebracht“, sagt Gebeye und streicht sanft über die rosa Blüten. Auf dem Acker hinter seinem Lehmhaus wagt er, was niemand für möglich gehalten hätte. Er baut Äpfel an – mitten im äthiopischen Hochland, auf einem luftigen Bergrücken in 2670 Meter Höhe. Äpfel – Früchte, die er früher weder gegessen noch gekannt hatte.