Der Karlsruher Energiekonzern EnBW hatte offenbar konkrete Pläne, Atommüll nach Russland zu schaffen. Aus vertraulichen Papieren des Konzerns gehe hervor, dass dieser über Jahre geplant habe, Brennelemente und AKW-Teile dort zu entsorgen. Foto: dpa

Der Karlsruher Energiekonzern EnBW hatte offenbar konkrete Pläne, Atommüll nach Russland zu schaffen. Aus vertraulichen Papieren des Konzerns gehe hervor, dass dieser über Jahre geplant habe, Brennelemente und AKW-Teile dort zu entsorgen.

München/Karlsruhe - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW hatte nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ konkrete Pläne, Atommüll nach Russland zu schaffen. Aus vertraulichen Papieren des Konzerns gehe hervor, dass dieser über Jahre geplant habe, Brennelemente und AKW-Teile dort zu entsorgen, berichtete die Zeitung am Mittwoch. Der drittgrößte deutsche Stromkonzern hoffte demnach nicht nur auf die Verschrottung stillgelegter Meiler in Russland, sondern habe sich dort auch ein Endlager sichern wollen.

Die EnBW bestätigte am Mittwoch, dass speziell beim Rückbau des inzwischen stillgelegten Meilers Obrigheim „auch mögliche Optionen im Ausland geprüft und wirtschaftlich, juristisch und technisch bewertet“ worden seien. Die Überlegungen seien jedoch nie umgesetzt worden, auch wurden keine radioaktiven Abfälle nach Russland gebracht. „Im Rahmen der aktuellen Rückbauplanung spielen solche Überlegungen keine Rolle“, betonte ein Sprecher.