Das alte Schulgebäude hat ausgedient. Foto: /Simon Granville

Die Grundschule am Kasteneck wird abgerissen und neu gebaut. Im Herbst sollen die Schüler (wieder) einziehen können.

Jetzt ist ein Knopf dran: Freiberg wird noch eine neue Schule bauen. Nachdem kürzlich die Oscar-Paret-Schule eingeweiht wurde, ist nun die Kasteneckschule dran. Per Bürgerentscheid wurde 2021 beschlossen, dass zwei von drei Freiberger Grundschulen am Standort Kasteneck zusammengelegt werden. In seiner Sitzung am Dienstag hat der Gemeinderat den Weg für einen Neubau der Grundschule geebnet.

„Wir haben bei dem Thema ziemlich den Fuß auf dem Gas“, sagte der Bürgermeister Dirk Schaible in der Sitzung und nannte die Entscheidung „einen weiteren Meilenstein“. Mit der Umsetzung geht es auch umgehend los: Ein Wettbewerb für die Gestaltung der neuen Schule wird ausgeschrieben und geht in die europaweite Auslobung. Nach den Sommerferien 2024 soll der Neubau beginnen, sodass die Schule etwa zwei Jahre später fertig ist.

Wie viele Schüler werden eingeschult?

Viele Fragen und Varianten wurden im Vorfeld geklärt und erläutert. Für wie viele Schüler muss man eigentlich gerüstet sein? Regina Göhringer, die Projektleiterin der neuen Grundschule von der Stabstelle Stadtplanung, hat die Zahlen und Prognosen zusammengefasst. So müsste man für die dann neu gebaute Kasteneckschule bis 2030 von 436 Schülern ausgehen. „Bis 2040 soll die Zahl auf circa 362 fallen und sich dann auf diesem Niveau einpendeln.“

Viele von den Schülern würden ganztags betreut werden, das sei der ganz eindeutige Trend, so Göhringer. Dementsprechend ergibt sich eine Viereinhalb- bis Fünfzügigkeit. Letzteres favorisierten auch Verwaltung und Gemeinderat, denn „es ist auch wichtig, dass eine neue Schule nicht gleich wieder zu klein ist“, wie die Projektleiterin betonte.

Die neue Kasteneckschule wird keine „reine Flurschule“ mehr sein. Die Klassenzimmer sollen clusterartig wie um einen Marktplatz herum angeordnet werden, sodass moderne Unterrichtsformen umgesetzt werden können. Pausenflächen, Sporthalle, et cetera werden auf dem jetzigen Gelände als Neubau geplant, so die Entscheidung des Gemeinderates. Unter anderem die schlechte Bausubstanz des Hauptbaus, der aus dem Jahr 1955 stammt, ist der Grund dafür, dass neu gebaut anstatt saniert wird. Die Sanierung birgt zudem ein hohes Risiko von Strukturschäden, die erst nachträglich herauskommen könnten.

Die Ausweichquartiere werden ab Herbst 2024 benötigt

Was die Kosten für den Neubau angeht, darüber hält sich die Verwaltung bedeckt. „Wir werden mit den Kosten noch nicht in die Öffentlichkeit gehen“, sagt Regina Göhringer auf Nachfrage. Erst im Zuge des Wettbewerbs werde es dann Angebote geben. Das wird im Dezember der Fall sein.

Für die Jungen und Mädchen, die in die Grundschule am Kasteneck gehen, ändert sich dieses und nächstes Schuljahr erst mal noch nichts. Dann aber, von Herbst 2024 an, werden sie in einem oder mehreren Ausweichquartieren Unterricht haben. Im Gespräch sind die bisherige Oscar-Paret-Schule, wie auch Container-Lösungen. Hier sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen, da jede Möglichkeit ihre Vor- und Nachteile bietet, wie Regina Göhringer erläutert. Vom Schuljahr 2026/2027 an, pünktlich, wenn der Anspruch auf Ganztagsschule in Kraft tritt also, soll es dann an der neuen Grundschule am Kasteneck losgehen.

Die Verkehrsproblematik rund um die Schule hoffe man ebenso durch den Neubau weiter in den Griff zu bekommen. Geplant sei es, dezentrale Möglichkeiten zu schaffen , um die Schüler an sogenannten „Kiss- and Drop-Zonen“ aussteigen zu lassen und den Verkehr aus dem Wohngebiet rauszuhalten.