Während der Bombenentschärfung wurde der Bahnhof in Böblingen gesperrt. Foto: 7aktuell.de/Oskar Eyb

Mathias Peterle vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Splitterbombe am Freitagabend in Böblingen entschärft - und das war alles andere als einfach.

Böblingen - Eine Fliegerbombe hat Böblingen am Freitag in Atem gehalten. Arbeiter hatten sie am Nachmittag auf der Baustelle der Schönbuchbahn in der Talstraße entdeckt. Mathias Peterle vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Bombe entschärft.

Welcher Typ Bombe wurde in Böblingen gefunden?

Mathias Peterle: Es handelte sich um eine amerikanische Splitterbombe mit einem Heck- und einem Kopfzünder und einem Gewicht von 130 Kilogramm.

Und wie lief die Entschärfung?

Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben gut zwei Stunden gebraucht. Bei den Bomben in Sindelfingen hatten wir schon Probleme mit den Kopfzündern. Die Bezünderung der Böblinger Bombe war von der gleichen Bauart, aber noch viel stärker deformiert. So etwas habe ich selbst noch nicht erlebt. Dieses Mal sind wir nah an unsere Grenze gekommen, aber wir haben die Entschärfung dann ja doch noch hinbekommen.

Was wäre passiert, wenn Sie die Bombe nicht hätten entschärfen können?

Dann hätten wir sie gesichert und kurzfristig verlagert und außerhalb, vielleicht auf einem Feld, gesprengt. In Baden-Württemberg ist es aber noch nicht vorgekommen, dass dieses Vorgehen nötig geworden wäre.

Haben Sie eigentlich Angst, wenn Sie an einer Bombe arbeiten?

Nein, dann hätte ich mir einen anderen Job suchen müssen. Angst ist ein schlechter Begleiter. Aber man sollte immer im Hinterkopf haben, dass doch mal etwas passieren kann. Man sollte jede Bombe behandeln, als wäre es die Erste.

Tragen Sie Schutzkleidung, wenn Sie eine Bombe entschärfen?

Nein, wir tragen ganz normale Dienstkleidung. Wenn eine Bombe bei der Entschärfung explodieren sollte, dann hilft auch keine Schutzkleidung mehr, dann wird man schon von der Druckwelle getötet.

Was passiert jetzt mit der Böblinger Bombe?

Sie wird abtransportiert und in einem Munitionsbunker eingelagert und zu einem gegebenen Zeitpunkt vernichtet.