Der alte und neue starke Mann des HSV: Bernd Hoffmann greift durch Foto: dpa

Der Hamburger SV schreibt das nächste dunkle Kapitel – die Entlassungen von Heribert Bruchhagen und Jens Todt sind aber zumindest konsequent, meint unser Sportredakteur Marco Seliger.

Stuttgart - Der nächste Rauswurf, dieses Mal gleich doppelt. Auf der sinkenden Titanic bricht die nächste Panik aus. Ach, HSV! Es fällt schwer, für diesen einst so ruhmreichen Club, für den Bundesliga-Dino, für den Europapapokalsieger, für den Verein der großen Legenden Uwe Seeler, Horst Hrubesch und Felix Magath noch mehr übrig zu haben als Entsetzen und Mitleid. Jetzt also sind Jens Todt und Heribert Bruchhagen Geschichte, der alte und neue starke Mann Bernd Hoffmann hat aufgeräumt. Mal wieder, will man da mit Blick auf die vergangenen neun HSV-Jahre sagen. Da gab es – Achtung, festhalten! – zwölf Trainer, neun Aufsichtsratschefs, fünf Vorstandsbosse und sechs Sportchefs. Jetzt also geht der Weg des Wahnsinns weiter. Dass der in der zweiten Liga endet, daran zweifelt niemand mehr. Wohl selten hat ein Club in der Bundesliga-Geschichte so konsequent auf seinen Abstieg hingearbeitet wie der HSV.

Immerhin eines aber muss man Bernd Hoffmann lassen: Sein Handeln ist konsequent. Er will den Neuanfang. Schon länger war klar, dass Todt und Bruchhagen in der nächsten Saison keine Rolle mehr spielen. Es wäre deshalb fahrlässig gewesen, die anstehende Planung Verantwortlichen zu überlassen, die keine Zukunft mehr haben.