Der Rapper Kanye West setzt sich gerne in die Nesseln. Foto: dpa

Er bettelt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg öffentlich um Geld an, erzählt von seinen Sex-Fantasien mit Sängerin Taylor Swift und bekommt nun die volle Breitseit von ihr zurück – der US-Rapper Kanye West sorgt mit seinen Entleisungen immer wieder für viel Spaß und Häme im Netz.

Stuttgart - Kanye West – seines Zeichens Musiker und Ehegatte von Reality-TV-Star Kim Kardashian – lässt im Moment kein Fettnäpfchen aus. Erst beschimpft er Sängerin Taylor Swift auf seinem neu veröffentlichten Album, dann bettelt er Facebook-Gründer Mark Zuckerberg verzweifelt via Twitter an und bekommt dann auch noch öffentliche Schelte auf der Grammy-Verleihung in Los Angeles – all das schlägt im Netz hohe Wellen, und man fragt sich: Was wäre das Internet bloß ohne Kanye West?

Doch der Reihe nach: Vergangene Woche präsentierte Kanye West sein neue Platte mit dem Titel „The Life of Pablo“. Der darauf enthaltene Track „Famous“ richtet sich direkt an seine frühere Intimfeindin Taylor Swift, die er 2009 bei den VMA-Awards von MTV in der Dankesrede unterbrach. Kanye West rappt: „I feel like me and Taylor might still have sex, I made that bitch famous“. Diese – nicht ganz netten – Zeilen auf deutsch: „Ich fühle, dass ich und Taylor Sex haben könnten. Warum? Ich habe die Schlampe berühmt gemacht.“


Etwa zur gleichen Zeit machte der Rapper, der für seine regen Social-Media-Aktivitäten bekannt ist, mit diversen Tweets auf sich aufmerksam. Zuerst beklagte er sein finanzielles Leid: „Ich schreibe dies an euch, meine Brüder, während ich immer noch 53 Millionen Dollar Schulden habe.“ West schrieb sogar Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Google-Mitgründer Larry Page direkt an und bat um die Summe von einer Milliarde Dollar. „Mark Zuckerberg, ich weiß, es ist dein Geburtstag, aber könntest du mich bitte morgen anrufen“, twitterte West.


Es folgten zahlreiche weitere Tweets. Eine Auswahl gefällig? Er fühle sich wie der Visionär Walt Disney und habe viele tolle Ideen, die er umsetzen wolle. „Ich weiß, dass ich die Welt ein Stückchen besser machen kann“, schrieb West zum Beispiel.


Die Internetgemeinde reagierte umgehend auf Wests Offenbarungen und Größenwahn – zum Teil mit bitterböser Social Media Häme:


Andere User wiederum äußern ihre Sorge um West. So twittert sein sein Kollege Rhymefest, der mit West seit dem ersten Album „College Dropout“ gemeinsam Songs schreibt: „Mein Bruder braucht Hilfe“.


Nun aber zurück zu Taylor Swift: Die 26-jährige Sängerin räumte bei den Grammy Awards 2016 gleich drei Trophäen ab und nutzte ihre Dankesrede, um West eine Verbalschelle für die oben zitierten Textzeilen zu verpassen. Swift erklärte auf der Bühne: „Es wird immer Menschen geben, die Deinen Erfolg untergraben oder Deine Errungenschaften für sich beanspruchen wollen.“ Davon dürften sich insbesondere jüngere Künstler nicht aus der Bahn werfen lassen.