Über die Ausbildung von Jagdhunden gehen die Meinungen weit auseinander. Foto: dpa

Es verwundert schon sehr, dass die Ausbildung an der lebenden Ente in Baden-Württemberg weiterhin erlaubt ist.

Nürtingen - Wenn du Tierschützer gegen dich hast, hast du schon verloren.“ Ganz falsch liegt der Jagdhundzüchter, der diesen Satz im Zusammenhang mit der umstrittenen „Prüfung an der geflügelten Ente“ gesagt hat, sicher nicht. Auch sein Hinweis, über viele andere Verbrechen an Tieren – man denke beispielsweise nur an die zahllosen Tiertransporte quer durch Europa – werde viel zu selten gesprochen, ist nicht ganz unberechtigt.

Doch lässt sich damit eine Schulungsmethode rechtfertigen, bei der Enten vor ihrem absehbarem Tod fluguntauglich gemacht werden und in deren Verlauf diese Tiere höchsten Stress durchleiden müssen? Die Antwort kann nur ein deutliches Nein sein. Solche Tierquälereien sollte der Staat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern.

In etlichen Bundesländern ist dies mittlerweile schon geschehen. Umso merkwürdiger ist es, dass ausgerechnet die grün-schwarze Landesregierung von Baden-Württemberg noch im vergangenen Jahr mit der Jägerlobby eine Vereinbarung getroffen hat, die diese verabscheuenswerte Praxis für mindestens weitere fünf Jahre ermöglicht. Wenn man bedenkt, welche Anstrengung an anderer Stelle zur Rettung von Eidechsen unternommen werden, ist es völlig unverständlich, dass allein für die Ausbildung von Jagdhunden Enten grausam sterben müssen.