Sollte man die Enten wirklich füttern? Foto: Wirestock Creators / shutterstock.com

Enten füttern ist ein beliebter Zeitvertreib in Parks und an Badeseen. Aber ist das überhaupt gut für die Tiere? Und wie sieht es rechtlich aus? Wir klären auf.

Dürfen Enten Brot essen?

Auch wenn Enten und Schwäne Brot generell verdauen können und nicht gleich tot von einem Stück umfallen, so ist es nicht gerade gesund für die Tiere. Denn Brot und Brötchen quellen im Magen der Enten auf und sorgen so für ein falsches Sättigungsgefühl.

Brot enthält jedoch viel Salz und Zucker, dafür aber kaum Vitamine, Mineralien und andere wichtige Nährstoffe, was bei einem übermäßigen Konsum zu Mangelerscheinungen bei den Tieren führen kann. Da bei den Enten eine Gewöhnung an die bequeme Fütterung durch die Menschen entstehen kann, kann eine solche Fehlernährung mit zu viel Brot langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen.

Davon abgesehen brauchen Enten und andere Wasservögel die Zufütterung durch uns Menschen gar nicht. Laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) finden sie selbst im Winter noch genug Fressen in der Natur. Aber wie sieht es eigentlich rechtlich gesehen aus? Darf man Enten überhaupt füttern?

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Enten füttern: So ist die Rechtslage

In vielen Städten und Gemeinden ist es mittlerweile verboten, Enten und andere Wasservögel zu füttern. Eine Zuwiderhandlung kann als Ordnungswidrigkeit mit Geldstrafen geahndet werden. Doch selbst wenn das Füttern der Enten erlaubt ist, gibt es einige Gründe, die dagegensprechen:
 

  • Durch die Zufütterung könnten die Tiere verfetten und so zur leichten Beute für natürliche Fressfeinde oder unangeleinte Hunde werden. Essensreste, die nicht von den Enten verspeist werden, sinken auf den Grund der Gewässer und verfaulen dort. Durch die chemischen und biologischen Abbauprozesse wird dem Wasser Sauerstoff entzogen, das Fischen und anderen Wassertieren fehlt.
  • Zusätzlich kann es durch die im Brot enthaltenen Nährstoffe zu einer vermehrten Algenbildung kommen, durch die das Gewässer im schlechtesten Fall irgendwann kippt.
  • Das Umwelt- und Naturschutzamt Berlin warnt außerdem, dass es durch die Entenfütterung zu einer Überpopulation kommen kann, da in die natürliche Auslese eingegriffen wird.
  • Durch die Gewöhnung an die Futterstellen durch die vielen Enten und anderen Wasservögel kann es in der Folge zu verdreckten Uferbereichen und einer Verschlechterung der Wasserqualität durch den Kot der Tiere kommen.

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Durch das Füttern verlieren die Enten ihre Scheu vor den Menschen. Foto: Try_my_best / shutterstock.com

Fazit: Enten besser nicht füttern

Etliche Tier- und Naturschutzverbände wie der NABU, PETA oder WWF empfehlen, Enten aus den oben genannten Gründen nicht zu füttern. Ungeachtet dessen ist es in vielen Städten und Gemeinden in Deutschland mittlerweile verboten, Wasservögel zu füttern. Besser sei es, die Tiere einfach nur zu beobachten.

Wo das Füttern von Enten erlaubt ist, sollte man einige Dinge beachten, um die Tiere und die Gewässer bestmöglich zu schützen:
 

  • Wenn Sie Brot verfüttern, empfiehlt die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) eher braunes Vollkornbrot, statt Weißbrot zu verwenden. Eingeweichtes Brot sei zudem besser verdaulich für die Tiere. Verfüttern Sie immer nur kleine Stücke, um eine Erstickungsgefahr besonders bei Jungtieren auszuschließen.
  • Laut LBV sollte man besser Haferflocken, Obst oder spezielles Wasservogelfutter aus dem Fachhandel statt Brot verfüttern. Diese Nahrungsmittel enthalten mehr Nährstoffe und sind zuträglicher für die Tiere.
  • Wenn möglich, sollte man die Tiere an Land füttern, um die Gewässer nicht zu belasten. Verfüttern Sie außerdem nur so viel, wie die Tiere auch tatsächlich essen. Denn liegen gebliebene Reste können Ratten anlocken.