Die jährliche Grippeimpfung wird empfohlen für Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen, sowie für über 60-Jährige und medizinisches Personal. Foto: dpa

Die Verteilungsprobleme bei Grippe-Impfstoffen gehören dringend gelöst, meinte Regine Warth. Alles andere verunsichert die Bevölkerung. Bei der Impfbereitschaft ist ohnehin noch viel Luft nach oben.

Stuttgart - Das Ganze trägt schon paradoxe Züge: Da rufen Gesundheitspolitiker, Krankenkassen und Ärzte seit Wochen dazu auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Sie bieten sogar – wie in Baden-Württemberg – an, dass sich sämtliche Versicherte kostenlos immunisieren lassen können. Aber rund drei Monate, nachdem das Paul-Ehrlich-Institut die ersten Chargen für diese Saison freigegeben hat, kommt die Nachricht: Die Impfstoffe reichen nicht aus. Die Situation ist aber nicht so dramatisch, wie man vermuten könnte. Statt von Lieferengpässen ist von Verteilungsproblemen die Rede. Sprich: Es gibt eigentlich genügend Impfstoff, aber mancherorts zu viel, andernorts zu wenig.

Die Verantwortlichen müssen sich besser abstimmen

Schuld daran will keiner sein: Die Behörden, die den Mangel verwalten sollen, geben den Herstellern den Schwarzen Peter. Diese wiederum klagen über fehlende Rückmeldungen seitens der Ärzte und Apotheken. Auch ist der Bürger ein unberechenbares Wesen: Mal gibt er sich impfmüde, dann wieder aufgeschlossen dafür – so wie derzeit, nach den Erfahrungen mit der heftigen Grippewelle des vergangenen Winters. Die Verantwortlichen müssen die Abstimmung dringend optimieren. Denn ein Hin und Her trägt zur Verunsicherung der auf diesem Feld empfindlichen Bevölkerung bei. Und bei der Impfbereitschaft ist ohnehin noch sehr viel Luft nach oben.