Milch wird teuerer – Aldi hebt die Preise an. Foto: 7aktuell.de/Nils Reeh

Branchenprimus Aldi erhöht den Milchpreis. Das dürfte nicht nur eine neue Preisrunde bei anderen Händlern einleiten, sondern auch etliche Molkereiprodukte verteuern.

Bei Aldi kostet der Liter Milch seit 1. Juli mehr als ein Euro. Der Discounter hat die Preise für seine Eigenmarken kräftig erhöht – teils um bis zu 50 Cent je Liter. Hintergrund sind neue Preiskontrakte.

Der Liter Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett der Eigenmarke Milsani kostet jetzt 1,09 Euro statt 92 Cent und ist damit 17 Cent teurer. Seit Jahresbeginn, als der Liter noch 80 Cent kostete, sind das also sogar 29 Cent mehr. Die fettarme Variante kostet jetzt 99 Cent, bislang waren es 84 Cent.

Biomilch kostet gut 50 Cent mehr

Wer Biomilch bevorzugt, hat noch höhere Mehrkosten – der Liter verteuert sich hier sogar um gut 50 Cent. Bisher kostete Bio-Vollmilch der Eigenmarken 1,15 Euro, jetzt 1,69 Euro. Die fettarme Variante kostet jetzt 1,59 Euro statt 1,09 Euro, wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) mitteilt. Mit den neuen Kontrakten zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel für die Produkte der weißen Linie springe auch der Endverbraucherpreis für Vollmilch der Eigenmarken bei Aldi erstmals über die Schwelle von einem Euro, teilte der Verband mit.

Hintergrund seien die steil ansteigenden Preise für die knappe Rohmilch und die explodierenden Kosten auf allen Handelsstufen, heißt es beim VMB.

Zur weißen Linie zählen neben Milch auch Milchgetränke wie Buttermilch, aber auch Schlagsahne, Joghurt oder Quark, die sich damit ebenfalls verteuern dürften. Käse zählt dagegen zur gelben Linie.

Bei der Preisgestaltung gilt Aldi als Vorreiter, meist dauert es nur wenige Tage und andere Wettbewerber ziehen bei den Preisen nach. Aldi Süd sagte auf Anfrage, sobald sich die Situation am Markt wieder entspanne, werde man Preisvorteile umgehend in den Verkaufspreisen berücksichtigen.

Viele Händler wollen Lebensmittelpreise erhöhen

Nach einer Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo (München) müssen sich Verbraucher in Deutschland in den kommenden Monaten auf weiter steigende Lebensmittelpreise einstellen. Demnach will fast jeder Händler für Nahrungs- und Genussmittel seine Preise erhöhen. Die sogenannten Preiserwartungen liegen der Umfrage zufolge bei 98,9 Punkten und damit nur knapp unter dem theoretischen Maximalwert von 100.