Häufig werden Senioren Opfer von Telefon-Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick. Foto: dpa

Falsche Polizisten, falsche Enkel oder sonstige Betrüger: Oft werden Senioren Opfer von Telefonabzocke. Wie die Polizei die Bürger davor schützen will, erklären die Ordnugshüter vor Ort.

Ludwigsburg - Wer hat nicht schon davon gehört, gelesen oder war gar selbst betroffen: Falsche Polizisten, falsche Handwerker, falsche Enkel...vor allem Senioren sind die bevorzugten Opfer von Abzockern am Telefon. Die angeblich vertrauenswürdigen Personen schaffen es immer wieder, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen um sie um Bargeld und Wertsachen zubringen.

Allein in diesem Jahr registrierte das Polizeipräsidium Ludwigsburgüber 200 Anrufe mit falschen Polizisten. Häufig nutzen die Täter dabei das so genannte „Call-ID-Spoofing“. Hierbei wird mittels technischer Manipulation die angezeigte Nummer des Anrufers verändert. Auf dem Display des Angerufenen erscheint auf diese Weise die Telefonnummer echter Polizeidienststellen.

Rentner in Ludwigsburg verliert 25 000 Euro

Glücklicherweise scheitern viele der Betrugsversuche schon im Ansatz. Haben die kriminellen Machenschaften aber Erfolg, ist der finanzielle Schaden für die Opfer meist beträchtlich. Erst Mitte Juli gelang es falschen Polizeibeamten, von einem älteren Herrn in Ludwigsburg 25 000 Euro zu ergaunern. Sie erzählten von einer ermittelten Einbrecherbande und einer sichergestellten Adressenliste, auf der sich auch die Anschrift des Opfers befand. Durch mehrere Anrufe und geschickte Gesprächsführung erschlichen sie das Vertrauen des Mannes, der ihnen das Geld schließlich „zur Sicherung“ übergab.

Daher sind folgende Tipps ganz wichtig, wie der Polizeisprecher Peter Widenhorn erklärt: „Wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten: Seien Sie misstrauisch, gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.“ Wichtig sei, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe. Die „echte“ Polizei fordere niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände, um Ermittlungen durchzuführen. Und noch ein Rat: „Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern fragen Sie beim Notruf 110 nach.“

„Hier spricht die echte Polizei!“ Mit dieser Informationskampagnein den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen wollen die Beamten in den nächsten Wochen gezielt ältere Menschen ansprechen und sie an Informationsständeninformieren.

Wann die Polizei wo vor Ort ist zur Aufklärung

Und zwar am 8. August, 9 bis 14 Uhr in Ludwigsburg beim Wochenmarkt auf dem Marktplatz

Am 9. August, 9 bis 12 Uhr in Bietigheim-Bissingen beim Wochenmarkt am Kronenzentrum

Am 10. August, 10 bis 13 Uhr im LEO-Center Leonberg

am 15. August, 9 bis 12 Uhr in Sindelfingen beim Wochenmarkt in der Innenstadt

Am 16. August, 13 bis 16 Uhr in Steinheim an der Murr beim Sommerfest des Seniorenkreises an der Kaisersberg-Hütte

Am 17. August, 9 bis 12 Uhr in Leonberg-Warmbronn beim Wochenmarkt

Am 18. August, 9 bis 12 Uhr in Kornwestheim beim Wochenmarkt auf dem Marktplatz

Am 19. August, 9 bis 12 Uhr in Ditzingen beim Wochenmarkt Auf den Laiern

Am 23. August, 9 bis 12 Uhr in Böblingen beim Wochenmarkt auf dem Elbenplatz

am 24. August, 9 bis 12 Uhr in Sindelfingen beim Wochenmarkt in der Innenstadt

am 07. September, 9 bis 14 Uhr in Ludwigsburg beim Wochenmarkt auf dem Marktplatz

am 08. September, 10 bis 15 Uhr in Vaihingen/Enz beim REWE-Markt in der Kehlstraße