Immer heben Senioren Geld für Betrüger ab Foto: dpa

Der Enkeltrick ist ein Klassiker im Repertoire von Ganoven. Dabei geben sie sich am Telefon bei Senioren als Verwandte aus, die wegen eines finanziellen Engpasses Geld brauchen. Trotz aller Warnungen vor ihrer Masche finden die Trickbetrüger immer wieder Opfer im Stadtgebiet.

Stuttgart - Der Enkeltrick ist ein Klassiker im Repertoire von Ganoven. Dabei geben sie sich am Telefon bei Senioren als Verwandte aus, die wegen eines finanziellen Engpasses Geld brauchen. Trotz aller Warnungen vor ihrer Masche finden die Trickbetrüger immer wieder Opfer im Stadtgebiet.

Am Freitag erleichterten Ganoven in der Oppenheimer Straße in Weilimdorf eine 85-Jährige um 10 000 Euro. Sie erhielt gegen 15 Uhr einen Anruf von ihrer angeblichen Nichte, die sie um Unterstützung für den Kauf einer Wohnung bat. Die betagte Dame sicherte ihr die finanzielle Unterstützung zu und übergab das Geld einem Abholer.

Außerdem gab die 85-Jährige der vermeintlichen Nichte noch die Nummer ihres Bruders, den die Täterin ebenfalls um Geld bitten wollte. Zu einem Geldaustausch mit dem Bruder der 85-Jährigen kam es aber offenbar nicht. Die Seniorin zweifelte nie daran, dass es sich bei der Anruferin nicht um ihre Nichte handeln könnte, weil die Stimmen zum Verwechseln ähnlich klangen.

Der Abholer ist etwa 1,65 Meter groß und schlank. Er hat einen dunklen Teint, eine raue Stimme und spricht mit südosteuropäischem Akzent. Er trug eine schwarze Schirmmütze, einen bunten Pullover und eine dunkle Hose. Die Kripo bittet Zeugen und weitere Geschädigte, sich unter der Rufnummer 07 11 /  89 90 - 57 78 zu melden.

Am 14. April fiel eine 88-Jährige auf die Betrüger herein. Sie erhielt einen Anruf ihrer angeblichen Cousine, die vorgab, Bargeld oder Schmuck für einen Immobilienkauf zu brauchen. Die Seniorin ging zur Bank und hob 10 000 Euro ab. Im anschließenden Telefonat sagte die Cousine, das Geld werde von der Tochter eines Immobilienberaters abgeholt. Dann kamen drei Frauen und nahmen das Geld in Empfang.

Der 13. April war kein guter Tag für die Betrüger. In zwölf Fällen legten die potenziellen Opfern den Telefonhörer auf. Am 31. März dagegen erbeuteten die Kriminellen 34 000 Euro von einem 81-Jährigen. Ein Ganove gab sich als Schwiegerenkel des Opfers aus, der tatsächlich in einer Bank arbeitete. Er überredete den Senior zu einem Immobiliengeschäft und ließ sich das Geld zur Bank bringen. Vor der Bank nahm ein Komplize des Anrufers den Betrag in Empfang. Einen Tag später wurde das herzkranke Opfer von Spaziergängern tot aufgefunden.