Der Streit um das Englisch-Abitur geht in die nächste Runde. Foto: dpa

Auch nach Prüfung des umstrittenen Englisch-Abiturs durch das Kultusministerium besteht nach Ansicht des Landesschülerbeirats Klärungsbedarf. Die Schüler sollten demnach „nicht mit einer Presseerklärung abgebügelt werden“.

Stuttgart - Der Landesschülerbeirat sieht auch nach der Prüfung des umstrittenen Englisch-Abiturs durch das Kultusministerium weiter Klärungsbedarf. „Der Fall ist nicht erledigt. Für uns ist es wichtig, dass die Schüler nicht mit einer Presseerklärung abgebügelt werden“, sagte der Beiratsvorsitzende Leandro Karst der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Karst forderte eine sachliche Diskussion über die Abi-Aufgaben. In einer Online-Petition mit mehr als 30 000 Unterzeichnern hatten Schüler protestiert gegen den aus ihrer Sicht vergleichsweise hohen Schwierigkeitsgrad.

Das Kultusministerium hatte das Abi-Niveau nach einer Experten-Prüfung in einer vor zwei Wochen veröffentlichten Pressemitteilung für angemessen erklärt. Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) sprach zwar von Respekt für die Position der Schüler. Sie rief allerdings dazu auf, die Entscheidung zu akzeptieren. Die Behörde hatte darauf hingewiesen, dass Schüler in Mecklenburg-Vorpommern denselben Text im verstehenden Lesen als Aufgabe hatten. Klagen gab es nach Angaben der dortigen Behörden aber nicht.

Schüler stören sich etwa auch daran, dass die Voraussetzungen unterschiedlich gewesen seien beim Lösen der Aufgaben. So habe es in Mecklenburg-Vorpommern für den Text mehr Zeit gegeben und ein Deutsch-Englisch-Wörterbuch statt eines einsprachigen Wörterbuches wie in Baden-Württemberg. Der Landesschülerbeirat hatte angekündigt, den Korrekturzeitraum abzuwarten, um dann zu sehen, ob der Notendurchschnitt womöglich merklich schlechter ausfällt als in den vergangenen Jahren.

Die Bewertung dauert nach Angaben des Ministeriums an, weil es eine Erst-, Zweit- und Drittkorrektur gebe. Die Behörde hatte auch betont, dass es einen Ermessensspielraum bei der Korrektur gebe.