Ein 88-jähriger Pedelec-Fahrer ist im Bahndurchlass ins Kornwestheimer Industriegebiet von einem Autofahrer erfasst und tödlich verletzt worden. Womöglich haben die schlechten Sichtverhältnisse zu dem Unfall beigetragen.
Ein betagter Mann, der am Donnerstagnachmittag gegen 14.55 Uhr in einer Kornwestheimer Unterführung, dem sogenannten Domertaldurchlass, von einem 85-jährigen Mercedes-Fahrer angefahren wurde, ist in der Nacht zum Freitag in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Der 88-Jährige, der auf einem Pedelec von der Ludwigsburger Straße kommend in Richtung Steinbeisstraße und Industriegebiet wollte, war von dem 85-jährigen Autofahrer offenbar übersehen und von hinten gerammt worden. Das Unfallopfer, das keinen Helm aufhatte, wurde nach dem Aufprall auf den Mercedes auf die Fahrbahn geschleudert und zog sich schwere Kopfverletzungen zu.
Der Unfall passierte mitten in dem Durchlass unterhalb der Bahngleise, in den an mehreren Stellen Tageslicht auf die Straße fällt, was die Sichtverhältnisse dort erschwert. Kreidepfeile markieren am nächsten Tag den Punkt, wo der Zusammenstoß geschah und das Pedelec gegen die Wand katapultiert wurde. Peter Widenhorn, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, vermutet, dass der Unfallverursacher durch das Wechselspiel von Licht und Schatten am frühen Nachmittag den Radfahrer nicht gesehen habe.
Kein Unfallschwerpunkt, sagt die Polizei
Von einem Unfallschwerpunkt an dieser Stelle könne jedoch keine Rede sein, sagt Widenhorn. In den letzten Jahren sei es dort jedenfalls zu keinem ihm bekannten Zwischenfall gekommen. „Es war schlicht ein Unglück“, resümierte er.
Die Fahrbahn der Domertalstraße, wo der tödliche Unfall an dem sonnigen Tag passierte, ist mit 5,10 Meter Breite relativ eng, es gibt nur auf einer Seite einen schmalen Fußweg. Auf der gegenüberliegenden Seite, auf der der Pedelec-Fahrer fuhr, befindet sich lediglich eine breitere Bordsteinkante, die für Fußgänger ungeeignet ist. Wenn Lastwagen ins oder aus dem Kornwestheimer Industriegebiet fahrend den Durchlass passieren, was naturgemäß häufig geschieht, gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten. Im Einsatz waren neben dem Rettungsdienst und einem Notarzt mehrere Streifenfahrzeuge.