Der Engelbergtunnel ist eine Dauerbaustelle. Grund dafür ist Wasser, welches hohe Reparaturkosten verursacht. Noch eine Woche wird nachts von 23 bis 6 Uhr gebaut. Foto: Kern

Der Engelbergtunnel ist eine Dauerbaustelle. Ursache dafür  ist aufquellendes Gestein.

Leonberg - Im Engelbergtunnel wird noch knapp eine Woche nachts gebaut. Danach ziehen die Arbeiter aber vermutlich nur vorübergehend ab, denn die Röhren sind quasi eine Dauerbaustelle. Der Grund: Aufquellendes Gestein sorgt immer wieder dafür, dass Spannungen und Schäden an Wänden und Fahrbahn auftreten. Seit dem 23. August wird zwischen 20 Uhr und sechs Uhr morgens im Engelbergtunnel gearbeitet, damit der Berufsverkehr nicht allzu sehr leidet. Dabei sind die linken Fahrspuren gesperrt. Tagsüber sind wieder alle sechs Spuren offen.

Durch Messungen waren die Ingenieure auf das neuerliche Walten der Naturkräfte aufmerksam geworden. Diese hatten das Bauwerk geringfügig in der Horizontalen verschoben und in den Fahrbahnen Setzungen verursacht. Dadurch wurden die Betonplatten, auf denen die Fahrbahnen verlaufen, in geringfügige Spannung versetzt. Damit diese sich löst, werden die Fahrbahnplatten an den Rändern mit Trennschnitten in beiden Tunnelröhren entlastet, hauptsächlich jedoch in der Oströhre Richtung Heilbronn. Insgesamt ist der Trennschnitt 130 Meter lang.

Vor dem Schneidevorgang fräste eine Spezialmaschine den Fahrbahnbelag auf 50 Zentimeter Breite ab. Jetzt bohren sich auf Schlitten und Schienen laufende Bohrgeräte durch die einen knappen Meter dicke Betonplatten. Dabei werden die Löcher so gebohrt, dass sie sich überlappen. So entsteht sozusagen ein durchgehender Schnitt.

Mit dem ganzen Aufwand sollen Folgeschäden an der Fahrbahn vermieden werden. Die Kosten für die aktuelle Sanierung belaufen sich auf rund 900. 000 Euro. Doch das Loch im Engelberg ist, was Kosten und Reparaturen angeht, anscheinend ein Fass ohne Boden. Und dies wollen Ingenieure und Behörden von Anfang an gewusst haben.